17.04.2015
Für alle, die nachts kein Auge zu bekommen, weil ihr Bettnachbar dauerschnarcht, könnte es eine einfache Lösung geben: Schlagen Sie ihrem Partner doch einmal Musikunterricht vor. Einer neuen Studie zufolge würde sich zum Beispiel eine Flöte eignen oder ein Saxophon, aber auch Blechblasinstrumente, ein Dudelsack oder Digeridoo wären denkbar.
Wie Forscher um Silas Daniel Raj herausfanden, kann das Spielen eines Blasinstruments das Risiko verringern, eine obstruktive Schlafapnoe zu entwickeln. Davon sprechen Ärzte, wenn bei einer Person häufig nächtliche Atemaussetzer auftreten. Begleitet werden diese meist von lautem Schnarchen. Forscher stellten dazu einen Vergleich von 64 Menschen, die ein Blasinstrument spielten, mit einer etwa gleich große Gruppe von Menschen an, die kein solches Instrument spielten. Dabei fanden sie heraus, dass erstere Studienteilnehmer offenbar ein geringeres Risiko für Schlafapnoe hatten.
Die Wissenschaftler berichteten auf der Sleep and Breathing Conference 2015 in Barcelona, dass sich das geringere Schlafapnoe-Risiko mit der Muskelspannung der oberen Atemwege erklären lässt. Diese sei bei Personen, die ein Blasinstrument spielen, höher. Sollten sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, könnte das Spielen solcher Instrumente eine wenig belastende und kostengünstige Möglichkeit sein, nächtlichen Atemaussetzern und damit einhergehendem Schnarchen vorzubeugen, sagte Silas Daniel Raj. Für die Studie hatten Teilnehmer einen Fragebogen ausgefüllt, mit dessen Hilfe sich das Risiko für Schlafapnoe einschätzen ließ. Außerdem hatten die Forscher bei den Studienteilnehmern einen Lungenfunktionstest durchgeführt. Auf diesen habe sich das Spielen eines Blasinstruments jedoch nicht ausgewirkt, so die Forscher.
HH