21.09.2020
Die Studie ergab, dass bei Frauen, die im Laufe ihres Lebens mindestens einmal schwanger waren, im Durchschnitt 3,3 Jahre später erste MS-Symptome diagnostiziert wurden als bei Frauen ohne Schwangerschaften. Dies berichten die Forscher im Fachblatt „JAMA Neurology”.
Grund dafür könnte sein, dass Schwangerschaften eine Überaktivität des Immunsystems, die langfristig MS verursacht, verringern könnten: „Gegenwärtig wissen wir nicht genau, wie eine Schwangerschaft die Entwicklung von MS verlangsamt, aber wir glauben, dass dies mit Veränderungen an der DNA der Frau zu tun hat“, erklärt Studienleiter Dr. Vilija Jokubaitis vom Institut für Neurowissenschaften der Monash University in Australien.
Frauen erkranken häufiger an MS
Schätzungen zufolge leiden weltweit über 2,5 Millionen Menschen an MS, wobei Frauen viermal öfter betroffen sind als Männer. Sehr häufig wird die Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter diagnostiziert.
Für die Studie wurde die „MSBase“-Datenbank verwendet, in der seit fast 20 Jahren Daten von mehr als 70.000 Menschen mit MS aus 35 Ländern gesammelt werden. Professor Helmut Butzkueven, der die Datenbank leitet, erläuterte: „Die Daten bieten einen Überblick über die Ursachen von MS und helfen Ärzten bei der Entscheidung über die besten Behandlungsstrategien zur Verhinderung einer langfristigen Behinderung. Viele unserer großen Fragen benötigen mindestens zehn Jahre, um Antworten zu erlangen, und nur systematische Langzeit-Datensätze wie MSBase können dies leisten.“
ZOU