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30.04.2025 09:07 Uhr
Für die Studie untersuchte eine Forschungsgruppe der Ludwig-Maximilians-Universität München die Darmbakterien von 81 eineiigen Zwillingspaaren, von denen jeweils ein Zwilling an MS erkrankt war, der andere jedoch nicht. Durch die Übertragung der Bakterien auf Mäuse, die für MS-ähnliche Erkrankungen anfällig sind, identifizierten die Wissenschaftler zwei Bakterienstämme, die mit der Krankheitsentwicklung in Verbindung stehen: Eisenbergiella tayi und Lachnoclostridium.
„Zusammen mit unseren funktionellen Studien stützt dies unsere Schlussfolgerung, dass diese Bakterien eine entscheidende Rolle als umweltbedingte Auslöser der menschlichen Multiplen Sklerose spielen könnten. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um unsere aktuellen Ergebnisse zu untermauern“, schreiben die Forschenden in dem Fachmagazin „PNAS“.
Basis für neue MS-Therapie?
Bei MS läuft das Immunsystem aus dem Ruder und greift Nerven im Gehirn und Rückenmark an. Die Forschenden vermuten, dass dies eine Reaktion auf Signale aus anderen Körperregionen sein könnte. Da es eine Verbindung zwischen Gehirn und Darm gibt, halten sie es für wahrscheinlich, dass Veränderungen der Darmflora daran einen Anteil haben. Die Forschenden hoffen, dass weitere Studien Wege aufzeigen werden, wie durch gezielte Veränderungen des Darmmikrobioms das MS-Risiko gesenkt oder das Fortschreiten verlangsamt wird.
Quelle: DOI 10.1073/pnas.2419689122