27.03.2014
Ins Schwimmbad zu pinkeln, oder zumindest die Vorstellung, dass andere es tun, finden viele eklig. Dass dies aber nicht nur eklig, sondern auch ungesund sein kann, wiesen Forscher jetzt nach. Denn kommt Urin mit Chlor zusammen, entsteht ein Cocktail, der es in sich hat.
Dem Wasser von Schwimmbädern und Pools Chlor zuzusetzen, so die Forscher, sei die gängigste Methode, um Krankheitskeime abzutöten und die Badenden so vor Krankheiten zu schützen. Das funktioniert, wenn die Badegäste lediglich schwimmen, plantschen und tauchen. Allerdings lassen nicht nur manche Kleinen ihren Bedürfnissen freien Lauf, auch der ein oder andere Große pieselt heimlich ins Wasser. Selbst bei Olympiaschwimmern soll die Praxis gang und gäbe sein.
Doch der Cocktail, der entsteht, wenn Harnsäure und Chlor aufeinandertreffen, ist nicht ohne, wie Forscher aus China und den USA in Versuchen zeigen konnten. Aus der Sicht des Chemikers reagieren hier verschiedene Stoffe miteinander. Heraus kommen ganz neue Substanzen, zum Beispiel das häufig anzutreffende Trichloramin. Es handelt sich dabei um einen leicht flüchtigen Stoff, der stark nach Chlor riecht und eingeatmet wird. Dieser könne zu Lungenproblemen führen, so die Forscher. Ein zweiter Stoff, der entsteht, wenn Chlor mit Urin reagiert, ist das Chlorcyan. Dieser gehe ebenfalls auf die Lunge, wirke aber auch auf das Herz und das zentrale Nervensystem, so die Wissenschaftler. Obwohl ein Teil der Harnsäure im Schwimmbadwasser vom Schweiß komme, gelangen vermutlich etwa 90 Prozent dieser Substanz durch das Pinkeln ins Wasser, berechneten die Wissenschaftler. Sie legen Schwimmern daher nahe, die Toilette aufzusuchen, wenn die Blase drückt.
HH