Dr. Karen Zoufal
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09.04.2021
Ungesundes Essen am Abend wirkt sich offenbar negativ auf die Arbeitsergebnisse am nächsten Tag aus, wie eine neue Studie zeigt. Neben Unwohlsein und Schuldgefühlen, weil man über die Stränge geschlagen hat, führt das späte Essen sogar zu einem weniger kollegialen Verhalten.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die abends ungesund aßen, sich am nächsten Morgen oft schlechter fühlten und unter Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Durchfall litten. Auch schämten sie sich häufig für ihr Essverhalten oder hatten Schuldgefühle. Diese körperlichen und psychischen Belastungen beeinflussten wiederum das Verhalten der Menschen bei der Arbeit: Sie waren beispielsweise seltener bereit, ihre Kollegen bei einer Aufgabe zu unterstützen, für die sie nicht verantwortlich waren. Zudem neigten sie besonders nachmittags dazu, sich zurückzuziehen. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of Applied Psychology“.
„Zum ersten Mal haben wir gezeigt, dass gesunde Ernährung unser Verhalten und unsere Leistung am Arbeitsplatz sofort beeinflusst“, sagte Prof. Seonghee Cho von der North CarolinaState University. Sie hatte mit ihrem Team 97 Vollzeitbeschäftigte an zehn aufeinander folgenden Arbeitstagen dreimal täglich zu ihrem körperlichen und emotionalen Wohlbefinden, ihrer Arbeit und dem Ess- und Trinkverhalten nach der Arbeit befragt.
Bei Menschen, die emotional stabil waren und besser mit Stress umgehen konnten, waren die nachteiligen Auswirkungen ungesunder Ernährung übrigens nicht so stark ausgeprägt: Sie empfanden weniger Unwohlsein und negative Gefühle. Ihr Verhalten am Arbeitsplatz änderte sich ebenfalls seltener, selbst wenn sie sich körperlich oder emotional beeinträchtigt fühlten.
Quelle: DOI 10.1037/apl0000890