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18.01.2024
Jugendliche, die unter chronischem Stress leiden, neigen zu impulsivem Verhalten und sind der Studie zufolge sehr anfällig für die zunehmende Verfügbarkeit und Werbung für ungesunde Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Chips. „Unsere Untersuchung zeigt, dass emotionale Zustände, insbesondere negativer Stress, einen erheblichen Einfluss auf die Ernährungswahl bei Jugendlichen haben“, erklärt Stefanie Do, Wissenschaftlerin am BIPS und Erstautorin der Publikation. „Diese Erkenntnis kann dabei helfen, wirksame Interventionen zu entwickeln, die darauf abzielen, ungesunde Ernährungsmuster zu ändern.“ Denn: Erlerne ein Mensch in der Jugend ungesunde Verhaltensweisen, bleiben sie meist ein Leben lang.
Oft stecke hinter dem übermäßigen Verzehr von süßen oder fetthaltigen Lebensmitteln eine unregulierte Strategie des Körpers, mit negativen Emotionen umzugehen: „Dies unterstreicht die Bedeutung von Maßnahmen, die emotionsgesteuerte Impulsivität senken. Konkret helfen könnte da zum Beispiel Sport“, sagte PD Dr. Antje Hebestreit, Leiterin der Fachgruppe Lebensstilbedingte Erkrankungen am BIPS. Die Studie ist im Fachmagazin International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity erschienen.
Um den Zusammenhang zwischen Emotionen, Impulsivität und der Vorliebe für süße und fetthaltige Lebensmittel zu untersuchen, analysierte das Team Daten einer multizentrische Studie in acht europäischen Ländern. Die Erhebung begann 2007 mit 16.230 Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren und wurde in weiteren Wellen bis 2021 fortgesetzt.
Quelle: DOI 10.1186/s12966-023-01551-w