01.07.2016
Ein "leaky gut", auf deutsch "durchlässiger Darm", sei speziell ein Problem all jener, die anstrengenden Sport treiben oder bei heißen Temperaturen aktiv seien, schreiben die Autoren der vorliegenden Studie. Dann könne es zu einem Hitzeschlag oder zu Darmproblemen kommen. In ihrer Arbeit sei das Nahrungsergänzungsmittel Zink-Carnosin in der Lage gewesen, die Leistung der Darmbarriere zu verbessern, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift American Journal of Clinical Nutrition. Dies ließ sich durch die zusätzliche Zugabe von Rinder-Kolostrum, also der Erstmilch von Kühen, noch steigern.
Für die Studie wurden acht Testpersonen in vier Gruppen eingeteilt und sollten Zink-Carnosin, Rinder-Kolostrum, beides zusammen oder keines von beidem. Anschließend wurden die Auswirkungen bei sportlicher Anstrengung beobachtet. Parallel dazu hatten die Forscher Versuche mit Zellkulturen durchgeführt. Bei starker körperlicher Anstrengung sei die Körpertemperatur um zwei Grad angestiegen, was zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms beigetragen haben könnte, so die Forscher. Aus ihrer Arbeit gehe hervor, dass beispielsweise Athleten, die unter den schwül-heißen Bedingungen der Olympischen Spiele in Brasilien ihre Höchstleitungen abrufen müssen, von Zink-Carnosin alleine oder in Kombination mit Rinder-Kolostrum profitieren können.
Hinter dem Begriff des „leaky gut“ verbirgt sich folgende Theorie: Bei einem durchlässigen Darm wird die Darmschleimhaut, die eine wichtige Rolle für die Nährstoff-Aufnahme spielt und Keime davon abhält, vom Darm in den Blutkreislauf zu gelangen, weniger effektiv. Den Befürwortern der „leaky gut“-Idee zufolge ist ein durchlässiger Darm die Ursache vieler Krankheiten. Andere sehen eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand dagegen als Folge von Krankheiten und weniger als deren Ursache.
Die Nationale Doping Agentur (NADA) sieht die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aufgrund einiger verunreinigter und gefälschter Produkte kritisch. "Wir weisen Athleten daher an, geprüfte Nahrungsergänzungsmittel nur einzunehmen, wenn ein Mangel vorliegt. Zudem raten wir dazu, besser zu Arzneimitteln zu greifen, da diese einer anderen Kontrolle unterliegen", sagt Eva Bunthoff, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der NADA. Von dem in der Studie verwendete Rinder-Kolostrum rät die NADA wegen der darin enthaltenen, verbotenen Wachstumsfaktoren ab, da die Einnahme zu einem positiven Analyseergebnis führen kann.
HH