Verfärben sich Zehennägel, sieht das zunächst nur unschön aus. Doch dahinter können sich auch ernstzunehmende Erkrankungen verbergen, wie die Hautärztin Dr. Katharina Kilian, Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum München, erklärt.
Welche Arten von Nagelverfärbungen gibt es?
Kilian: Wir unterscheiden Verfärbungen, bei denen die Farbe von außen kommt, von solchen, bei denen die Verfärbung dort entsteht, wo der Nagel herauswächst. Die dritte Möglichkeit: Die Verfärbung entsteht in der Haut unter dem Nagel.
Welche Ursachen liegen den Verfärbungen zugrunde?
Kilian: Ursachen von außen sind Arzneimittel, die aufgetragen werden und die zum Beispiel Silbernitrat enthalten. Zu den von innen kommenden Ursachen zählt zum Beispiel das Rauchen: Raucher haben häufig eher gelbe Zehennägel. Außerdem können Chemotherapeutika oder innere Erkrankungen derartige Verfärbungen verursachen. Muttermale gehören ebenfalls zu den Ursachen, die am Entstehungsort des Nagels auftreten und so zu braunen Streifen führen können. Abgrenzen muss man hier einen schwarzen Hautkrebs. An der Haut unter dem Nagel kann es sich um einen Bluterguss handeln, um eine Pilz- oder Bakterieninfektion, aber auch um gutartige oder bösartige Tumoren.
Bei welchen Verfärbungen sollte man einen Arzt aufsuchen?
Kilian: Wenn man einen schwarzen oder braunen Fleck hat, der mit dem Nagel nicht herauswächst, oder auch einen Streifen, der größer wird. Oder wenn blutende, nicht heilende Stellen auftreten. Ein Pilz verfärbt die Nägel gelblich bis bräunlich. Um sicherzustellen, dass nichts anderes dahintersteckt, sollte man die Erstdiagnose bei einem Hautarzt stellen lassen und auch dann zum Arzt gehen, wenn eine Antipilzbehandlung nicht anschlägt.
Apothekerin Isabel Weinert