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06.10.2022
Dieselben Mahlzeiten, nur vier Stunden später: Dies machte in einem Experiment mit Freiwilligen einen deutlichen Unterschied. Die später essenden Teilnehmer waren hungriger, hatten einen geringeren Kalorienverbrauch und ihre Fettzellen waren auf Speichern „programmiert“.
16 übergewichtige und fettleibige Personen aßen dieselben Mahlzeiten, aber um jeweils um vier Stunden verschoben. Das wirkte sich auf die Ausschüttung der Hormone Leptin und Ghrelin aus, die den Appetit regulieren. So waren die Spiegel des Hormons Leptin, das ein Gefühl der Sättigung vermittelt, bei spätem Essen deutlich verringert. Die Teilnehmer mit den späten Mahlzeiten verbrannten zudem langsamer Kalorien, und die Genaktivität ihrer Fettzellen ließ darauf schließen, dass sie mehr Fett einlagerten und weniger abbauten. All dies kann erklären, warum späte Mahlzeiten häufig mit Adipositas einhergehen.
Diese Ergebnisse, die in dem Fachmagazin „Cell Metabolism“ veröffentlicht wurden, stehen im Einklang mit einer Vielzahl von Forschungsergebnissen, die auf ein höheres Risiko für Fettleibigkeit bei spätem Essen hindeuten. Dr. Frank A. J. L. Scheer vom Brigham and Women’s Hospital in Boston sagte: „Unsere Studie zeigt die Auswirkungen von spätem gegenüber frühem Essen. Hier haben wir diese Effekte isoliert, indem wir Störfaktoren wie Kalorienaufnahme, körperliche Aktivität, Schlaf und Lichteinwirkung kontrolliert haben.“ Das Team plant nun größere Studien mit mehr Teilnehmern, um weitere Rückschlüsse auf verschiedene Verhaltens- und Umgebungsbedingungen zu ziehen.
Quelle: DOI 10.1016/j.cmet.2022.09.007