30.03.2017
Lange habe man geglaubt, dass Aphthen auf einen Virus zurückgehen – wie die Mundfäule, bei der eine Herpesinfektion ähnliche Entzündungen an der Mundschleimhaut hervorruft, sagt Maria Bankvall von der Universität Göteborg. Viele Ärzte und Zahnärzte würden daher beide Erkrankungen auf die gleiche Weise behandeln. „Die Patienten erhalten oft antivirale Medikamente, die dazu geeignet sind, Herpes zu behandeln, die Aphthen aber nicht lindern“, sagt Bankvall.
Der Forscherin zufolge sollte die wiederkehrende aphthöse Stomatitis, wie dieser Zustand medizinisch genannt wird, nicht so sehr als spezielle Krankheit angesehen werden. Sie hält es eher für ein allgemeines Symptom des Körpers, das eine Störung anzeigt, ähnlich wie Fieber oder Kopfschmerzen. So deutet Bankvalls Arbeit darauf hin, dass verschiedene Faktoren dahinterstecken könnten. Die Vererbung spiele beispielsweise ein wichtige Rolle, ebenso das Immunsystem, Umgebungseinflüsse und die bakterielle Zusammensetzung im Mundraum. Es habe sich zum Beispiel gezeigt, dass sich die Bakterienflora einer gesunden Mundschleimhaut von der unterscheidet, die bei Menschen mit Aphthen anzutreffen ist.
Bei der wiederkehrenden aphthösen Stomatitis bilden sich typische Läsionen in der Mundschleimhaut, bei denen eine weißliche Region von einem rötlichen Entzündungssaum umgeben ist. Sie können an verschiedensten Stellen im Mund auftreten, wie etwa an der Innenseite der Wangen und Lippen, am Mundboden, an den Seiten der Zunge oder im Hals. Die Schmerzen können für Betroffene extrem belastend sein. Derzeit gibt es keine Heilung. Behandlungsstrategien zielen auf eine Linderung der Symptome ab.
HH