16.02.2015
Die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Mit 20.441 Einheiten hat sie Ende 2014 den niedrigsten Stand seit 1992 (20.350) erreicht, meldet die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Bei 384 Schließungen und 163 Neueröffnungen ergibt sich für 2014 ein Rückgang um 221 Apotheken gegenüber dem Vorjahr. Der Abwärtstrend, der seit dem Höchststand im Jahr 2008 (21.602 Apotheken) zu beobachten ist, hält damit an, hat sich aber abgeschwächt. Das zeigen die neuesten Berechnungen der ABDA auf Basis der von den Landesapothekerkammern gemeldeten Apotheken-Betriebserlaubnisse. Mit 25 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt die Apothekendichte in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 31 Apotheken.
"Die Ursachen für den Rückgang der Apothekenzahl sind natürlich vielschichtig. Zwei Faktoren spielen aber eine große Rolle: Erstens gibt es einen harten Wettbewerb. Etwa ein Viertel der Apotheken ist in einer betriebswirtschaftlich schwierigen Situation. Dass die Apothekenhonorare 2014 konstant geblieben sind, die Personalkosten aufgrund von Tarifvertragsabschlüssen und der Lage am Arbeitsmarkt aber spürbar gestiegen sind, trägt dazu bei", sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. "Zweitens fehlt es niedergelassenen Apothekern und solchen, die über eine Niederlassung nachdenken, schlicht an Planungssicherheit. Sie brauchen verlässliche Perspektiven, um nötige Investitionen zu tätigen. Eine flächendeckende Rund-um-die-Uhr-Versorgung auf lange Sicht weiterhin zu garantieren, gelingt nur, wenn die wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen stimmen."
ABDA