02.02.2016
Wegen des Zika-Virus und der Zunahme der Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Gesundheitsnotstand erklärt. Eine 18-köpfige Expertenrunde hatte über die starke räumliche und zeitliche Verbindung zwischen dem Virus und dem Auftreten dieser Fehlbildungen, der sogenannten Mikrozephalie, diskutiert. „Die Experten waren sich einig, dass es trotz der fehlenden wissenschaftlichen Beweise sehr wahrscheinlich eine Verbindung zu den zahlreichen Fällen von Mikrozephalie bei Neugeborenen gibt“, sagt WHO-Direktorin Margaret Chan. Anlass zur Sorge gebe vor allem das Fehlen von Impfstoffen und schnellen, zuverlässigen Diagnosetests. Durch den Ausruf des weltweiten Gesundheitsnotstands sei nun die notwendige internationale Zusammenarbeit möglich, um die eine Ausbreitung des Erregers einzudämmen und an Impfstoffen zu forschen.
Trotz dieser Entscheidung betont die WHO, dass es momentan keinen Grund für allgemeine Reisewarnungen gebe. Allerdings sollten Schwangere betroffene Länder meiden. Es bestehe zudem aktuell keine Gefahr, dass sich das Zika-Virus in Deutschland ausbreitet (aponet.de berichtete). In Brasilien wurden derzeit 270 Fälle von Mikrozephalie bestätigt, aber bei weniger als zehn Fällen konnte laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium eine Infektion mit Zika-Viren nachgewiesen werden. Weitere Verdachtsfälle müssen noch geprüft werden.
NK