17.10.2014
Wer täglich an den Nägeln herumschneide, um sie in die optimale Form zu bringen, könne seinen Nägeln damit extrem schaden. Denn werden Finger- oder Fußnägel über einen längeren Zeitraum regelmäßig schlecht geschnitten, könne die feine Balance der Kräfte, die beim Nagelwachstum wirken, gestört werden, berichten die Forscher von der Universität Nottingham in der Fachzeitschrift Physical Biology. Dadurch wiederum könnte eine Spannung entstehen, die sich auf den ganzen Nagel auswirke und dazu führe, dass sich dessen Form und Krümmung verändere. Nagelprobleme wie eingewachsene Nägel, Nägel mit Löffelform oder Röhren- beziehungsweise Zangennägel könnten die Folge sein.
Beim Erstellen der Formel berücksichtigten die Physiker die besondere Anhangskraft der Nägel zum Nagelbett. Mikroskopisch kleine Strukturen erlauben es den Nägeln, beim Wachsen immer wieder vorwärts zu gleiten. Ähnlich wie bei einer Ratsche zum Anziehen/Lösen von Schrauben wechseln sich dabei Phasen, in denen das Nagelbett mit dem Nagel verbunden ist, mit Phasen, in denen der Untergrund nicht mit dem Nagel verbunden ist, ab. Unter Einberechnung der mechanischen Belastungen und der Energie, die auf einen Nagel wirken, kamen die Forscher schlussendlich zu ihrer Nagel-Gleichung. Diese zeigt, dass die Balance zwischen Nagelwachstum und Anhaftung gestört sein kann, wenn ein Nagel zu schnell oder zu langsam wächst oder sich die Zahl der mikroskopisch kleinen Strukturen verändert. Aus der Formel gehe hervor, dass die Belastung bei größeren Nägeln mit flacheren Kanten größer sei, so die Forscher. Dies könne erklären, warum eingewachsene Nägel besonders häufig am Nagel des dicken Zehs auftreten.
HH