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Arzneimittel-Atlas: Fortschritte bei Hepatitis C und Krebs

19.10.2016

Die medizinischen Fortschritte bleiben bezahlbar: Die Ausgaben für Medikamente sind im Jahr 2015 nur moderat um 4,4 Prozent auf rund 39,4 Milliarden Euro angewachsen. Dieser geringe Anstieg wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Das belegt der Arzneimittel-Atlas 2016, der jedes Jahr im Auftrag der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) vom IGES Institut erstellt wird.

Bei Hepatitis C und Krebs gibt es große medizinische Fortschritte.
Die Kosten für Medikamente sind im vergangenen Jahr nur leicht gestiegen.
© Zerbor - Fotolia

Birgit Fischer, vfa-Hauptgeschäftsführerin, sieht in den Ergebnissen nur positive Nachrichten: Der medizinische Fortschritt und eine bessere Versorgung würden sowohl das allgemeine Gesundheitsniveau heben und bremsten gleichzeitig die Ausgaben auf lange Sicht. „Wir können also auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen unaufgeregt und unvoreingenommen auf die Innovationsfortschritte der Medizin schauen, etwa bei Hepatitis C und Krebs“, sagte sie. Neue Hepatitis-C-Medikamente (meist in Tablettenform und weitgehend nebenwirkungsfrei) erzielten Heilungsraten von mehr als 90 Prozent und machten damit teure Krankhausaufenthalte und Lebertransplantationen überflüssig. „Das ist ein echter Therapiedurchbruch“, so Fischer. Auch bei Krebs zeigen sich immer größere Fortschritte in der Therapie: Seit 1990 sei die Sterblichkeit um 25 Prozent zurückgegangen. Dieser Erfolg sei auch den Pharmaforschern zuzuschreiben, bei denen ein Drittel aller Projekte auf den Bereich Onkologie entfalle. Derzeit übertreffen dem Verband zufolge die Einsparungen durch Patentabläufe und Rabattverträge die Kosten für Innovationen.

Bei den neuen Hepatitis-C-Therapien haben sich die Ausgaben zudem sehr viel zurückhaltender entwickelt als befürchtet. Die Preise für diese neuen Medikamente wurden durch Preisverhandlungen gesenkt. Außerdem sei ihr Verbrauch inzwischen deutlich gesunken. „Daher erwarten wir, dass die Ausgaben für diese Krankheit 2016 spürbar zurückgehen und sich anschließend weitgehend stabilisieren werden“, Prof. Bertram Häussler, Leiter des IGES Instituts. Auch bei Krebstherapien sei der Anteil der Ausgaben für onkologische Wirkstoffe an den gesamten Arzneimittelausgaben in den vergangenen fünf Jahren nur moderat gestiegen.

je/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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