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5 Fakten über Noroviren

23.11.2016

Noroviren sind hochansteckend. Grassiert der Brechdurchfall erst einmal auf Kreuzfahrtschiffen, in Alten- und Pflegeheimen oder in Kindergärten, sind schnell viele Menschen betroffen. In einem Review-Artikel im Fachblatt Trends in Molekular Medicine diskutieren Forscher aus den USA, was bislang über den Erreger bekannt ist.

Lesen Sie hier fünf Fakten über Noroviren.
Noroviren sind extrem ansteckend. Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist es daher wichtig, sich häufig und gründlich die Hände zu waschen.
© WavebreakMediaMicro - Fotolia.com
  1. Ansteckungsgefahr besteht noch nach Monaten: Obwohl Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall typischerweise nach ein bis vier Tagen abklingen, ist es möglich, dass Menschen Viren auch dann abgeben, wenn keine Anzeichen einer Infektion zu erkennen sind – und zwar bevor Symptome auftreten und auch nachdem sie verschwunden sind. Menschen, die wieder gesund sind, können den Forschern zufolge zum Teil noch über einige Monate Viren freisetzen, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind es möglicherweise sogar Jahre.
  2. Gehen Noroviren um, ist Händewaschen der beste Schutz: „Noroviren sind extrem ansteckend und deshalb ist es wichtig, sich die Hände häufig zu waschen“, sagt Koautorin Megan Baldridge von der Washington University. Wer erste Symptome bei sich feststelle, solle vermeiden, für andere Essen zuzubereiten. Auch sollten Oberflächen, die möglicherweise kontaminiert sind, gut gereinigt werden.
  3. Einige Menschen sind anfälliger für Noroviren als andere: Es gibt viele verschiedene Arten von Noroviren, die unterschiedlich schwere Symptome verursachen können und wie Menschen auf die Viren reagieren sei auch eine Sache der Gene, so die Forscher. Infizierten sich zudem gesündere Menschen, litten sie vielleicht ein paar Tage lang unter unangenehmen Symptomen, die jedoch schnell wieder verschwinden. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem könne es dagegen zu einer langanhaltenden Infektion kommen.
  4. Noroviren können unter Umständen andere Darmprobleme verursachen: Den Forscher zufolge gibt es Hinweise darauf, dass Noroviren möglicherweise Auslöser für andere Darmerkrankungen wie Reizdarm oder entzündliche Darmerkrankungen sein könnten. Unter bestimmten Umständen könnten die Krankheitserreger die normale Darmflora verändern und das Auftreten anderer Infektionen begünstigen. Bei der Frage, wie das komplexe Zusammenspiel zwischen einer Noroviren-Infektion und anderen Pathogenen und harmlosen Bakterien funktioniert, steht die Wissenschaft laut Baldwin noch ganz am Anfang.
  5. Noch gibt es keine Impfung, aber es zeichnen sich neue Strategien ab: So habe sich in Studien mit Mäusen gezeigt, dass bestimmte biologische Faktoren die Viren verlangsamen oder töten können, so die Forscher. Bislang habe man für Impfstoffe zudem nur virusähnliche Partikel genutzt. Dank neuerer Entwicklungen könnte es jedoch möglich sein, einen abgeschwächten Lebendimpfstoff zu entwickeln.

HH

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