13.09.2018
Bei dem Projekt der TK können sich Patienten vor einem geplanten Eingriff an der Wirbelsäule in einem speziellen Schmerzzentrum beraten lassen. Knapp 80 Prozent der Teilnehmer bekamen dabei die Empfehlung, sich konservativ - beispielsweise mit Krankengymnastik - behandeln zu lassen und kamen dauerhaft ohne Operation aus. „Natürlich gibt es Fälle, in denen eine Operation das Mittel der Wahl ist, aber die Entscheidung für solch einen Schritt sollte gut abgewogen und kritisch hinterfragt werden“, sagt Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements.
Nur bei zehn Prozent der 2400 Teilnehmer in den Jahren 2010 bis 2016 bestätigte das Spezialistenteam die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs. In 90 Prozent der Fälle rieten sie von der Operation ab und empfahlen eine konservative Behandlung. „In einigen Fällen ist der Leidensdruck jedoch so groß, dass die Patienten sich irgendwann doch zu einem Eingriff entscheiden“, erklärt Rupp. 79 Prozent der Patienten konnten aber dauerhaft auf eine OP verzichten.
Rückenschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet. Fast jeder dritte Erwachsene gab im Rahmen einer Umfrage für die TK-Bewegungsstudie 2016 an, ständig oder oft Rückenbeschwerden zu haben. Etwa ein Drittel hat ab und zu Probleme mit dem Kreuz. Bewegungsmangel ist häufig der Grund dafür: Die Studie zeigt, dass 25 Prozent aller Befragten, die ständig unter Rückenschmerzen leiden, nie Sport treiben. Bei den Gelegenheitssportlern mit wenigstens einer Stunde Sport pro Woche sind es nur noch 15 Prozent.
TK/NK