16.06.2015
In 1.854 Fällen bekamen Patienten einen Anspruch auf Entschädigung, wie die Bundesärztekammer (BÄK) in Berlin mitteilte. In 751 Fällen führten die Fehler zu einem dauerhaften Schaden, 73 Patienten starben wegen eines Behandlungsfehlers. Die häufigsten Diagnosen, bei denen Patienten ihren Ärzten Pfusch oder Fehler vorwarfen, seien Knie- und Hüftgelenkarthrosen sowie Unterarmbrüche gewesen. Die meisten Behandlungsfehler passierten in der Chirurgie und Orthopädie, danach folgten Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Frauenheilkunde.
Die Zahl der Fehler sei in etwa genauso hoch, wie im Vorjahr (2.243 Fälle). Gleichzeitig werden laut BÄK aber seit Jahren immer mehr Menschen ärztlich behandelt: So sei die Zahl der ambulanten Behandlungen in Deutschland zwischen den Jahren 2004 und 2013 um 157 Millionen auf fast 700 Millionen angestiegen. Die Zahl der stationären Fälle habe sich in dieser Zeit um 1,8 Millionen auf 18,6 Millionen erhöht. "Ärzte und Pflegekräfte arbeiten am Limit – und manchmal auch ein Stück darüber hinaus", sagt Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen. Dass die Arbeitsbelastung größer geworden, die Fehlerquote aber in etwa gleich geblieben sei, weise daraufhin, dass aus den Fehlern gelernt werde, so Crusius.
NK