Obwohl die Anwendung von ätherischen Ölen im Trend liegt und zunehmend mehr Anhänger findet, handelt es sich hierbei um eine uralte Heilmethode. Mündliche Überlieferungen von Mythen und Sagen reichen über 5 000 Jahre zurück.
Für Salben, Bäder oder Körperöle
Damals war es beispielsweise Brauch, die Götter mit Rauchopfern aus Pflanzen und Hölzern gelinde zu stimmen. Die Ägypter nutzten die Öle zum Haltbarmachen von Speisen und zum Einbalsamieren ihrer Toten. Die Römer legten großen Wert auf Lebensgenuss und liebten die Duftstoffe der Pflanzen. Sie nutzten die ätherischen Öle für Salben, Bäder oder Körperöle.
Die Öle gibt es mittlerweile in vielen Geschäften zu unterschiedlichen Preisen zu kaufen. Die Qualität ist allerdings auch unterschiedlich. So gibt es reines ätherisches Öl und naturidentisches, sprich synthetisches ätherisches Öl. Auch die Anbauweise der Pflanzen ist entscheidend. Je natürlicher der Anbau, desto weniger Düngemittel und Pestizide, desto weniger Rückstände im Öl. Achten Sie beim Kauf auf jeden Fall auf Qualität. Ihr Apotheker bürgt für die Reinheit und Güte des Öls, zumal er selbst noch entsprechende Prüfungen vornimmt.
Keimtötende Wirkung
Die meisten ätherischen Öle können in geeigneter Konzentration Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Viren schädigen. Bereits die Dämpfe können keimtötend wirken. Bei der Inhalation regen sie die Schleimhäute zu einer vermehrten Sekretproduktion an. Damit erklärt sich, warum sie hustenlösend wirken.
Für das Dampfbad eignet sich zwar die klassische Kopf-über-Kochtopf-Methode, eleganter sind jedoch handliche Inhaliergeräte aus Kunststoff, bei denen nur Mund und Nase den heilenden Dämpfen ausgesetzt sind. Geben Sie 2 bis 3 Tropfen eines ätherischen Öles oder einer Mischung in das heiße Wasser. Oft liegt dem Inhaliergerät auch ein fertiges Produkt zum Inhalieren bei. Ein besonderer Trick ist die Zugabe von einer Messerspitze Salz zur Inhalationslösung, entweder normales Kochsalz oder spezielles medizinisches Salz aus der Apotheke, das noch andere Mineralien enthält. Die Schleimhäute werden dadurch besser feucht gehalten, was den Heilungsprozess beschleunigt.
Bei Schnupfen und Erkältung
Bei Erkrankungen der Atemwege helfen Pfefferminz- oder Minzöl. Auch Kombinationen mehrerer Öle wie Eukalyptusöl, Kiefernnadelöl, Latschenkiefernöl, Thymianöl oder Terpentinöl sind sinnvoll. Hier zwei Vorschläge für eine Ölmischung zur Befreiung der Nase und oberen Bronchien:
- 1 Teil Thymianöl, 3 Teile Zitronenöl, 3 Teile Pfefferminzöl und 3 Teile Lavendelöl
- 1 Teil Eukalyptus- und 1 Teil Kiefernnadelöl
Achtung: Bei Säuglingen und Kleinkindern kein Eukalyptusöl oder Kampfer! Im Zweifelsfalle fragen Sie bitte in Ihrer Apotheke nach.
Rezepte für die Duftlampe
Um Erkältungskrankheiten vorzubeugen, eignen sich Angelikawurzel- oder Zitronen-Öl in Verbindung mit Thymian und Lavendel-Öl. Wenn es mal schnelle gehen muss, können Sie 1 bis 2 Tropfen Zitronenöl oder Lavendelöl aufs Taschentuch geben und einatmen. Unser Vorschlag für die Duftlampe:
- 10 Tropfen Zitronenöl, 7 Tropfen Lavendelöl und 1 Tropfen Thymianöl
Bei Bronchitis eignet sich folgende Mischung:
- 1 Tropfen Thymianöl und 6 Tropfen destilliertes Wasser
Für Ihre speziellen Bedürfnisse stellt Ihnen Ihre Apotheke natürlich auch eine eigene Mischung her.
Badevergnügen als Entspannung
Sicher die beste Methode, den Alltag hinter sich zu lassen, ist ein schönes, wohlriechendes Bad. Zur Entspannung gibt es wohl nichts Besseres als Lavendel. Tropfen Sie die ätherischen Öle nicht direkt ins Wasser, da sie nicht mit Wasser mischbar sind und deshalb schnell verdampfen. Eine praktische Methode ist, das Öl mit einem halben Becher Sahne zu verrühren und dann ins Wasser zu geben.