09.05.2018
Bestimmte Symptome, die für Lernschwächen oder Verhaltensprobleme charakteristisch sind, wie Zappeln, Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten, können auch durch jahreszeitlich bedingte Allergien entstehen, erläutert Dr. Maria Garcia-Lloret, Kinder-Allergologin an der University of California in Los Angeles. „Ich sehe häufig Kinder, die aufgrund ihrer Allergiesymptome so gereizt sind, dass sie nicht still sitzen können oder ständig ihr Gesicht berühren“, sagt Garcia-Lloret. Und eine verstopfte Nase und Sinusdruck könnten die Ursache für Kopfschmerzen und Gehirnnebel sein.
Ein Grund, warum es Eltern und Lehrern Schwierigkeiten bereiten kann, die wahre Ursache der Probleme zu erkennen, sei, dass Kinder oft die Symptome nicht genau schildern können. „Junge Kinder können ihre Beschwerden nicht mit der gleichen Sprache beschreiben wie Erwachsene“, so Garcia-Lloret. Zeigen Kinder Anzeichen einer saisonalen Allergie, stellt die Ärztin Eltern daher oft eine Reihe von Fragen zur Schwere der Symptome. Hierzu gehört auch, wie es dem Kind in der Schule geht, ob es ein guter Schläfer ist oder ob es häufig Nasennebenhöhlen- oder Ohrenentzündungen hat. Sie betont, dass die Symptome von saisonalen Allergien zum Teil deutlich länger andauern können, als man vielleicht erwarten würde. Für eine genaue Diagnose rät sie Eltern, mit dem Arzt ihres Kindes zu sprechen. „Natürlich schließen sich eine Lernschwäche und saisonale Allergien nicht aus“, sagt die Allergie-Expertin, „Kinder können beides haben, und eine Behandlung der Allergie wird natürlich keine Lernschwäche heilen.“ Es sei jedoch wichtig, die Symptome des einen nicht mit den Symptomen des anderen zu verwechseln.
HH