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24.01.2025 10:41 Uhr
Die Untersuchung umfasste klinische Daten und Krankenakten von mehr als 130 Millionen Personen, von denen rund eine Million Demenz hatten. Dabei fanden sich mehrere Medikamentenklassen, die mit einem veränderten Demenzrisiko verbunden waren.
Unerwartet war, dass ein Zusammenhang zwischen Antibiotika, antiviralen Mitteln und Impfstoffen und einem geringeren Demenzrisiko gefunden wurde. Dies unterstützt die Annahme, dass virale oder bakterielle Infektionen zur Entstehung von Demenz beitragen könnten.
Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen waren ebenfalls mit einem geringeren Risiko assoziiert. Dies passt zu der Beobachtung, dass einige Gene, die das Demenzrisiko erhöhen, bei Entzündungen aktiv sind.
Bei manchen Medikamentenklassen waren die Ergebnisse widersprüchlich: Einige Blutdruckmedikamente, Antidepressiva und Diabetesmedikamente schienen das Risiko zu verringern, andere zu erhöhen.
Dr. Ilianna Lourida von der Universität Exeter sagte: „Nur weil ein bestimmtes Medikament mit einem veränderten Demenzrisiko in Verbindung gebracht wird, heißt das nicht unbedingt, dass es Demenz verursacht oder ihr vorbeugt. Wir wissen beispielsweise, dass Diabetes das Demenzrisiko erhöht. Daher hat jeder, der Medikamente dagegen einnimmt, natürlich auch ein höheres Demenzrisiko – aber das bedeutet nicht, dass das Medikament das Risiko erhöht.“
Quelle: DOI: 10.1002/trc2.70037