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Antibiotika-Resistenzen: Viele Wirkstoffe für Babys und Kinder unwirksam

PZ/NAS  |  03.11.2023

Gängige Antibiotika zur Behandlung schwerer bakterieller Infektionen bei Kindern und Säuglingen werden zunehmend unwirksam, warnt die Universität Sydney. Regionen in Südostasien und im Pazifik sind besonders betroffen.

Dr. Phoebe Williams bei ihrer Arbeit in Kenia.
Dr. Phoebe Williams ist Spezialistin für Infektionskrankheiten und setzt sich für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ein. Auf dem Foto ist sie in Kenia tätig.
© Hamish Gregory

Eine Forschungsgruppe um Dr. Phoebe Williams von der Universität Sydney hat aktuell untersucht, wie wirksam häufig eingesetzte Antibiotika bei Säuglingen und Kindern sind. „Viele der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Antibiotika waren bei der Behandlung von Infektionen im Kindesalter wie Lungenentzündung, Sepsis und Meningitis zu weniger als 50 Prozent wirksam“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Bei Neugeborenen-Sepsis und Meningitis etwa lag die geschätzte Wirksamkeit von Aminopenicillinen bei 26 Prozent und von Gentamicin bei 45 Prozent. Die geschätzte Wirksamkeit von Cefotaxim beziehungsweise Ceftriaxon lag bei 29 Prozent. Alle Wirkstoffe werden in den Leitlinien der WHO bei diesen beiden Erkrankungen empfohlen.

Bei Sepsis im Kindesalter lag die geschätzte Wirksamkeit der Cephalosporine, die hier als Erstlinientherapie empfohlen sind, bei 51 Prozent. Für Carbapeneme wurde die höchste geschätzte Wirksamkeit ermittelt: 81 Prozent bei Neugeborenen-Sepsis beziehungsweise Meningitis, 83 Prozent bei Sepsis im Kindesalter und 79 Prozent bei Meningitis im Kindesalter.

„Antibiotikaresistenzen nehmen schneller zu, als uns bewusst ist. Wir brauchen dringend neue Lösungen, um invasive multiresistente Infektionen und den unnötigen Tod von Tausenden von Kindern jedes Jahr zu verhindern«, kommentiert Williams. Globale Antibiotika-Richtlinien sollten in Anbetracht der sich rasch entwickelnden Resistenzraten dringend aktualisiert werden, heißt es seitens der Universität.

DOI: 10.1016/j.lansea.2023.100291

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