GesellschaftArzneimittel

Apotheker starten Hilfsprojekt in Namibia

PZ/NK  |  11.10.2022

Zum 150. Jubiläum des Deutschen Apothekerverbands (DAV) gibt es eine Spende von 150.000 Euro für ein neues Hilfsprojekt von Apothekern, das die medizinische Versorgung von Menschen mit HIV und Tuberkulose in Namibia verbessern soll. DAV-Vorsitzender Thomas Dittrich stellt das Projekt vor.

Rote Schleife auf einer Hand.
Ein Hilfsprojekt von Apothekern widmet sich der medizinische Versorgung von Patienten mit HIV und Tuberkulose in Namibia.
© Lordn/iStockphoto

Im Frühjahr 2022 wurde der Verein Safe – Sächsische Apotheken für Entwicklungszusammenarbeit gegründet. Apotheker Thomas Dittrich ist Vorsitzender des Vereins und erklärt, warum das erste Projekt in Namibia startet: „Ich hatte im Juni die Möglichkeit, mir selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Namibia ist eines der Länder mit der höchsten Belastung durch Tuberkulose und multiresistenter TB. Jede dritte Erkrankung tritt in Zusammenhang mit HIV/Aids auf. Vor allem Menschen mit geringem oder ohne Einkommen sind betroffen. Genau hier setzt das DAV-Jubiläumsprojekt »150 für 150« an“, berichtet Dittrich im Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung.                       

Konkret will das Projekt einen regelmäßigen Shuttleservice einrichten, damit Patienten in Krankenhäuser fahren können, um dort ihre Medikamente gegen HIV/AIDS und Tuberkulose zu bekommen. Außerdem werden in der Projektregion eine Apothekerin oder einen Apotheker etabliert, der oder die als fester Ansprechpartner die Patienten begleitet, den Verlauf der Therapie dokumentiert und in den Gemeinden Aufklärungsarbeit leistet.

Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre in einer Region angelegt. „Wir hoffen, einen Großteil der Finanzierung durch die Spendengelder zum DAV-Jubiläum abdecken zu können. Natürlich freuen wir uns über eine großzügige Unterstützung! Darüber hinaus hoffen wir, dass Teile wie die Evaluation durch staatliche Stellen oder private Stiftungen gefördert werden“, so Dittrich weiter. Oberstes Ziel des Projekts sei es, dass merkliche Verbesserungen nach und nach in die staatliche Versorgung überführt werden können.  Dafür seien bereits die Weichen gestellt und  ein Austausch mit den Verantwortlichen der namibischen Regierung aufgenommen worden.

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