11.06.2019
Deutschlands Apotheker wollen gemeinsam mit Pharmazeuten aus anderen EU-Ländern dafür kämpfen, die Belastungen für Patienten, Ärzte und Apotheker durch Lieferengpässe von Medikamenten zu verringern.
Im Durchschnitt verbringt jeder Apotheker in Europa 5,6 Stunden pro Woche damit, sich um Lieferengpässe zu kümmern. Ein aktuelles Positionspapier des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) fordert nun mehr Transparenz und Kommunikation von Behörden und Herstellern bei akuten Lieferengpässen. Außerdem sollen Produktionsprozesse und Lieferketten durch Regierungen und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gesteuert und überwacht werden. Nicht zuletzt fordern die Pharmazeuten in Europa, die Fachkompetenz der Apotheker zu erweitern, um die Patientenversorgung bei auftretenden Problemen kontinuierlich gewährleisten zu können.
In den „Kernpositionen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apotheker e.V. zur Europawahl 2019“ war der Kampf gegen Lieferengpässe bereits eine der wichtigsten Forderungen der deutschen Apothekerschaft auf europäischer Bühne. Laut Apothekenklima-Index 2018, einer repräsentativen Umfrage unter Apothekeninhabern in Deutschland, gehören Lieferengpässe zu den drei größten Ärgernissen des pharmazeutischen Arbeitsalltags – Tendenz seit Jahren steigend. Mit der im Jahr 2017 veröffentlichten Studie „Arzneimittelengpässe - Gefahr für die Patientensicherheit“ hatte die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) auf Basis einer Umfrage unter Referenzapotheken schon wertvolle empirische Arbeit zur Beschreibung dieses Problems geleistet. In dem aktuellen ZAEU-Papier geben acht der befragten 21 Länder an, dass sich die Liefersituation in den vergangenen 12 Monaten verschlechtert hat, während 11 sie für unverändert erachten. Nur in zwei Ländern hat sich die Liefersituation verbessert.
ABDA