19.03.2019
Forscher haben eine schonende Methode gefunden, um Knorpelschäden am Knie frühzeitig zu entdecken. Dafür nutzten sie die Geräusche, die ein kaputtes Gelenk macht. Auf diese Weise könnte Arthrose schon in einem frühen Stadium erkannt und behandelt werden.
Wir alle wissen: Unsere Gelenke können deutliche Geräusche von sich geben. Ein kaputtes Gelenk lässt sich durch seinen Klang sogar von einem gesunden unterscheiden, wie ein Team aus deutschen Wissenschaftlern nun herausgefunden hat.
Die Forscher ließen 28 Studienteilnehmer, die alle Knorpelschäden aufwiesen, Kniebeugen machen. Die Geräusche, die dabei entstanden, wurden mit einer speziellen Technik aufgezeichnet: der sogenannten Schallemissionsanalyse. Dabei zeigte sich, dass die Resultate der Schalldiagnostik in 95 Prozent der Fälle mit zuvor angefertigten MRT-Aufnahmen übereinstimmten. Nahezu alle radiologisch bestätigten Schäden wurden also auch mithilfe der Schalldiagnostik entdeckt.
Die Forscher sehen ein großes Potenzial: „Die Schalldiagnostik kann möglicherweise auch schon früher als Röntgenaufnahmen oder MRT einen Gelenkverschleiß bemerken", sagt Studienautor Prof. Dr. Udo Wolf von der Hochschule Fulda. Knorpelschäden seien auf Röntgenbildern oder MRT-Aufnahmen erst zu sehen, wenn der Knorpel bereits stark abgenommen hat und als Behandlungsoption nur noch das Einsetzen eines neuen Gelenks infrage kommt. „Wenn wir schon früh herausfinden könnten, dass eine Arthrose beginnt, könnte man rechtzeitig therapeutisch entgegenwirken, etwa mit Kompressionsbehandlungen oder Krafttraining“, so der Physiotherapeut Wolf. Für diesen Nachweis brauche es jedoch weitere klinische Studien.
NK