20.09.2017
Die Blätter der Korallenbeere enthalten eine Substanz mit dem kryptischen Kürzel FR900359. Wie die Bonner Forscher zusammen mit Asthma-Spezialisten aus Nottingham (England) entdeckt haben, verhindert FR900359 anscheinend äußerst effektiv, dass sich die Bronchialmuskeln zusammenziehen. Asthmatiker leiden regelmäßig unter sehr ausgeprägten Verkrampfungen der Atemwege. Dadurch gelangt nicht genügend Luft in die Lunge, und die resultierende Atemnot kann lebensbedrohlich sein.
Der neuartige Wirkstoff löst die Verkrampfung anscheinend effektiver und langfristiger als das gängige Asthmamedikament Salbutamol. "Allerdings haben wir die Substanz bislang nur an asthmakranken Mäusen getestet", erklärt Juniorprofessorin Dr. Daniela Wenzel, sie hat die Studie geleitet. Nebenwirkungen gab es kaum, da sich der Wirkstoff über die Atemwege verabreichen ließ und so nur in geringen Mengen in den Blutkreislauf gelangte. Ob sich die Substanz auch zum Einsatz am Menschen eignet, ist dennoch nicht gesagt. Weitere Tests müssen das zeigen.
Eine ausgesprochene Schönheit ist die Korallenbeere nicht. Das ändert sich in den Wintermonaten: Dann bildet sie auffällige leuchtend rote Beeren, die sie in dieser Zeit zu einer beliebten Zierpflanze machen. Ihr botanischer Name lautet Ardisia crenata.
RF