ZOU
|
17.12.2021
Das Reizdarmsyndrom betrifft etwa drei bis fünf Prozent der Weltbevölkerung und geht mit Symptomen wie Magenschmerzen, Durchfall und Verstopfung einher. Welchen Einfluss die Ernährung darauf hat, haben schwedische Forscher mit viel Aufwand in einer doppelblinden Studie mit mehr als einhundert Menschen analysiert: Weder die Tester noch die Teilnehmer wussten, in welcher der drei Gruppen sie waren und ob die Teilnehmer gerade für eine Woche viele Fodmaps, viel Gluten oder keines von beidem zu sich nahmen.
Die Fodmaps verschlimmerten bei den Teilnehmern die Symptome, jedoch nicht in dem Maße, wie es die Forscher aufgrund der Ergebnisse früherer Studien erwartet hatten. Gluten hatte dagegen keine messbare negative Wirkung auf die Symptome der Probanden.
Zu Lebensmitteln mit vielen Fodmaps zählen Milchprodukte, Getreide, Pilze, Zuckeraustauschstoffe wie Xylit sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten. Viele Menschen mit einem Reizdarmsyndrom verzichten auf Gluten, obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass dies hilft. Glutenreiche Lebensmittel wie Brot sind oft auch reich an Fodmaps. Es könnt also sein, dass die Fodmaps in diesen Lebensmitteln die Symptome verursachen und nicht das Gluten.
„Diätstudien sind schwer doppelblind durchzuführen, da den Teilnehmern oft klar ist, was sie essen. Dies ist ein großes Hindernis, denn das Wissen, dass der Ernährung etwas hinzugefügt oder daraus entfernt wurde, kann das Ergebnis beeinflussen. Dass es uns gelungen ist, komplett verblindete Diäten mit einer großen Teilnehmerzahl durchzuführen, macht unsere Studie einzigartig“, sagte Elise Nordin, Erstautorin der Studie, die in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ erschienen ist.
Quelle: DOI 10.1093/ajcn/nqab337