Dr. Karen Zoufal
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11.02.2021
In weiten Teilen Deutschlands sorgt Schneefall für eine ungewohnte Tätigkeit an der frischen Luft: Viele Menschen müssen eigene und öffentliche Wege von Schnee befreien. Damit das Schneeräumen Muskeln und Gelenke nicht zu sehr belastet, geben Experten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) Tipps.
Kälte, mangelndes Training und der ungewohnte Bewegungsablauf können dazu führen, dass das Schneeschieben im Winter unangenehme Folgen hat. Die Experten der DGOU raten deshalb dazu, einige Dinge zu beachten:
- Zunächst gilt es, sich richtig vorzubereiten und genügend Zeit einzuplanen. Man sollte nämlich nicht sofort nach dem Aufstehen hektisch mit dem Schneeräumen beginnen, sondern der Muskulatur Zeit geben, vorher in Schwung zu kommen – am besten mit einem kleinen „Warm-up“.
- Warme Kleidung, vor allem ein warm eingepackter Rücken, und rutschfeste Schuhe sind ein Muss.
- Gutes Werkzeug: Wirbelsäule und Gelenke werden durch eine ergonomische und leichte Schneeschaufel entlastet.
- Die richtige Technik beugt Verletzungen vor. So ist Schieben für den Rücken deutlich schonender als Heben. Wenn eine Schippe angehoben wird, dann sollte man den Oberkörper gerade halten und leicht in die Knie gehen. Falsche Drehungen, ruckartige Bewegungen und zu schweres Heben können Zerrungen, Muskelverletzungen und Gelenkblockaden zur Folge haben.
„Wir raten dazu, den Rücken das ganze Jahr über zu stärken und zu trainieren. Dann können auch kurzzeitige körperliche Belastungssituationen, wie Schneeschippen, unter Berücksichtigung einiger Verhaltensregeln problemlos bewältigt werden“, sagte der stellvertretende DGOU-Generalsekretär Prof. Dr. Bernd Kladny, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach.
Menschen, die bereits größere Probleme mit dem Rücken haben, sollten besondere Vorsicht walten lassen. Nach Wirbelsäulen-Operationen ist Schneeräumen drei Monate lang nicht ratsam. Auch chronisch Kranke sollten sich bei ihrem Arzt erkundigen, ob sie dieser Arbeit unbesorgt nachgehen können.