Seit Jahrhunderten gelten Birken im mitteleuropäischen Volksglauben als Symbol für das erwachende Leben im Frühling, und noch heute werden Birken oft als Maibäume aufgestellt. In die Volksheilkunde hielt der Baum ebenfalls Einzug: Der im Holz enthaltene Birkenteer soll gegen Hautparasiten und entzündliche Hauterkrankungen helfen, wofür wissenschaftliche Belege bislang jedoch fehlen. Weitaus größere medizinische Bedeutung besitzen die Birkenblätter, die nachweislich harntreibend wirken.
Die als Heilmittel verwendeten Birkenblätter stammen von der Hängebirke (Betula pendula) und der Moorbirke (Betula pubescens) und werden nach dem Sammeln getrocknet und geschnitten. Ihre Inhaltsstoffe kurbeln die Nierendurchblutung an, wodurch mehr Harn gebildet wird. Somit sorgen Zubereitungen aus Birkenblättern für eine gesteigerte Durchspülung der ableitenden Harnwege bei bakteriellen Infekten und bei Nierengrieß. Zum Ausschwemmen von Ödemen bei Herzschwäche eignen sie sich jedoch nicht.
Aus Birkenblättern lässt sich sehr einfach ein Tee aufbrühen, von dem drei bis vier Tassen pro Tag empfohlen werden. Für eine Tasse wird ein Esslöffel (etwa ein Gramm) der Blätter mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen und nach zehn bis 15 Minuten abgeseiht. Apotheken bieten Birkenblätter auch in fertigen Aufgussbeuteln an. Damit dem Körper während der Therapie nicht zu viel Flüssigkeit verloren geht, sollte man zusätzlich reichlich trinken.