20.12.2017
Borreliose-Bakterien können in manchen Fällen offenbar eine Antibiotika-Therapie überleben. Dies haben US-amerikanische Forscher herausgefunden. Ihre Forschungsarbeiten belegen zudem, dass ein einfacher Antikörpertest alleine unter Umständen nicht reicht, um das Vorhandensein der Bakterien sicher nachzuweisen.
Borreliose-Bakterien können den Ergebnissen zufolge eine 28-tägige Antibiotika-Therapie noch Monate nach der Infektion überleben. Dies zeigte sich in einer Studie mit Rhesusaffen, wie die Forscher in der Fachzeitschrift PLOS ONE sowie im American Journal of Pathology berichten. Und obwohl Tiere negativ auf Borreliose getestet worden waren, fanden die Forscher bei manchen Tieren die Erreger im Herz, im Gehirn und in anderen Organen. Die überdauernden Borreliose-Bakterien waren zudem noch lebensfähig.
Die Ergebnisse unterstützen die Berichte vieler Patienten, die trotz abgeschlossener Antibiotika-Therapie noch über Symptome klagten. „Wir haben die Existenz mikroskopischer Krankheitszeichen und eine geringe Bakterienzahl beobachten können“, sagt Monica Embers, Assistant-Professor für Mikrobiologie und Immunologie an der Tulane University. Bei Menschen könnte dies möglicherweise die Ursache für die variablen und unspezifischen Symptome sein, die nach einer Behandlung der Lyme-Borreliose auftreten können.
Aus den Daten werde ersichtlich, dass Borreliose-Bakterien die Fähigkeit besitzen, sich der Erkennung durch die Immunabwehr zu entziehen, eine Behandlung mit dem Antibiotikum Doxycyclin zu überstehen und in lebenswichtige Organe wie Gehirn oder Herz einzudringen, sagt Embers. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Immunreaktion auf die Bakterien sowohl bei behandelten als auch bei unbehandelten Tieren sehr unterschiedlich ausfallen konnte. Zudem zeige die Studie, dass ein Antikörper-Test alleine möglicherweise nicht ausreichend sei, um eine Lyme-Borreliose zuverlässig nachzuweisen, so die Forscher.
HH