10.06.2013
Wissenschaftler aus den USA, Deutschland und Österreich haben einen Impfstoff gegen die von Zecken übertragene Borreliose entwickelt und nun in einer klinischen Studie getestet. Dabei erzielte das neue Mittel vielversprechende Ergebnisse, wie die Forscher im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases berichten.
Für die Untersuchung wurde der Impfstoff 300 Studienteilnehmern aus Deutschland und Österreich verabreicht, die bis dahin keinen Kontakt mit Borreliose-auslösenden Bakterien, sogenannten Borrelien, vorweisen konnten. Durch den Impfstoff produzierte das Immunsystem der Geimpften eine erhebliche Anzahl an Abwehrstoffen gegen die Krankheitsauslöser. Das neue Mittel wurde dabei meist gut vertragen. Für Dr. Benjamin Luft, einen der Studienautoren, sind "die Ergebnisse vielversprechend, da der Impfstoff eine starke Immunantwort hervorgerufen hat und zugleich die komplette Bandbreite der Borrelien abdeckte, die in der nördlichen Erdhalbkugel aktiv sind."
Die in der Vergangenheit entwickelten Borrelien-Impfstoffe scheiterten immer daran, dass sie nicht gegen die vielen verschiedenen Borrelien-Arten wirkten, die durch Zecken übertragen werden. Damit der neue Impfstoff auf breiter Front einsetzbar ist, hatten ihn die Forscher speziell ausgestattet: Das Immunsystem braucht eine Art Steckbrief der Erreger, die es bekämpfen soll. In diesem Fall nutzen die Forscher dazu einen Eiweißstoff, der sich auf der Oberfläche aller Borrelien findet und koppelten ihn mit jeweils anderen Oberflächenmerkmalen der verschiedenen Borrelien-Arten. Auf diese Weise präsentiert der Impfstoff nun dem Immunsystem einen kompletten Satz individueller "Borrelien-Steckbriefe", damit es jeden einzelnen erkennen und angreifen kann.
FH