09.03.2020
Erst Atemschutzmasken und Händedesinfektionsmittel, jetzt Medikamente: Viele Apotheken berichten von verunsicherten Patienten, die aus Angst vor der Coronavirus-Epidemie Medikamenten bunkern. Eine gut sortierte Hausapotheke ist immer sinnvoll, große Vorräte jedoch nicht.
Die Landesapothekerkammer Hessen berichtet, dass einige Patienten in der aktuellen Situation so verunsichert sind, dass sie Arzneimittel regelrecht bunkern. Von solchen Hamsterkäufen raten die Apotheker jedoch ab und rufen dazu auf, sich nicht über das Maß zu bevorraten. Denn auch Medikamente haben ein Verfallsdatum: Sollten die „gehamsterte“ Arzneien nicht verwendet werden und dadurch zu lange lagern, verlieren sie ihre Wirksamkeit. Die Folge: Die Arzneien müssen weggeworfen werden und stehen an anderer Stelle nicht zur Verfügung, obwohl sie dringend benötigt würden.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, vom Arzt verordnete Medikamente zu Hause immer vorrätig zu halten, nennt allerdings keine genauen Mengen. Die Arbeitsgemeinschaft Katastrophenpharmazie der Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) empfiehlt Patienten mit Dauermedikation im Normalfall, den Bedarf für ein bis zwei Wochen vorrätig zu halten. Und auch die LAK Hessen präzisiert auf Rückfrage in Bezug auf die derzeitige Coronaviren-Epidemie: Falls ein Quarantänefall eintritt und man zu Hause bleiben muss, sollte die Dauermedikation für mindestens 14 Tage vorrätig sein. Außerdem sollte die Hausapotheke überprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden.
Das BBK empfiehlt grundsätzlich folgende Präparate in der Hausapotheke zu haben:
- einen DIN-Verbandskasten
- vom Arzt verordnete Medikamente
- Schmerz- und fiebersenkende Mittel
- Hautdesinfektionsmittel
- Wunddesinfektionsmittel
- Mittel gegen Erkältungskrankheiten
- Fieberthermometer
- Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlusts
- Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
- Splitterpinzette
dh/PZ/NK