06.07.2016
Einer neuen Studie zufolge, sind Menschen, die Tabak mit Cannabis mischen, weniger motiviert, den Konsum zu beenden und sich professionelle Hilfe für einen Ausstieg zu suchen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler vom University College London, die Daten einer internationalen Online-Befragung auswerteten, an der über 33.000 Cannabis-Konsumenten teilgenommen hatten. Wer Cannabis hingegen ohne Tabak konsumierte, wünschte sich viel häufiger, den Konsum mit professioneller Hilfe zu verringern: Die Quote lag um 61,5 Prozent höher als bei jenen, die einen Mix mit Tabak bevorzugten. Das berichten die Forscher im Fachblatt Frontiers in Psychiatry. Den Wissenschaftlern zufolge deuten ihre Ergebnisse darauf hin, dass Personen, die regelmäßig Cannabis und Tabak mischen, eher Gefahr laufen, psychisch abhängig zu werden. „Cannabis selbst macht weniger abhängig als Tabak“, erklärt Studienautor Chandni Hindocha. Das könne erklären, warum sich die Motivation aufzuhören verringert, wenn beide Drogen zusammen konsumiert werden.
Die Online-Befragung gab zudem einen Hinweis darauf, wie Menschen weltweit Cannabis am liebsten konsumieren. So sei die Kombination mit Tabak, zum Beispiel in Form von Joints, zigarrenartigen Blunts oder mit Pfeifen, in Europa populärer als irgendwo sonst, berichten die Forscher. Abhängig vom Land bevorzugten zwischen 77 und 91 Prozent den Mix mit Tabak. In Australien galt dies nur für rund die Hälfte aller Cannabis-Nutzer, in Kanada für 16 und in den USA sogar nur für 4,4 Prozent.
HH