29.10.2013
Menschen wirken in einer Gruppe attraktiver als einzeln – und das gilt keinesfalls nur für Frauen. Was dahinter steckt, haben jetzt zwei Psychologen aus den USA untersucht. Für dieses wissenschaftliche Phänomen prägte eine US-amerikanische Fernsehserie die Bezeichnung "Cheerleader-Effekt".
Die Psychologen fanden heraus, dass Gesichter in einer Gruppe als durchschnittlicher wahrgenommen werden. So negativ dies zunächst klingt: Im Hinblick auf die Attraktivität scheint es ein Plus zu sein. So werden weniger attraktive Eigenheiten eines Gesichts durch den Gruppen-Effekt offenbar geglättet. Die Forscher vermuten, dass für die Attraktivität die Kombination aus zwei Faktoren eine Rolle spielt. Zum einen werde ein durchschnittliches Gesicht als attraktiv angesehen, zum anderen werde die Gruppe als ein Ensemble wahrgenommen, wobei sich für den Betrachter die individuellen Gesichter dem Durchschnittsgesicht der Gruppe angleichen.
Um dies zu untersuchen hatten die Forscher über 130 Studenten durchgeführt in fünf Experimenten die Attraktivität von 100 Personen anhand von Fotos bewerten lassen. Manchmal waren die Personen in einem Gruppenportrait mit zwei anderen Personen abgelichtet worden, in anderen Fällen zeigten die Bilder die Person alleine. Insgesamt wurden Personen in einer Gruppe als attraktiver eingestuft, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Psychological Science. Auch bei einer Kollage von vier, neun und 16 Bildern wurde die Person im zusammengesetzten Gruppenbild immer als attraktiver bewertet, als wenn das Bild der Person alleine gezeigt wurde.
HH