12.09.2011
Wer in der Gruppe gewinnt, wird doppelt belohnt: Zum einen die Prämie für den Einsatz, zum anderen Prestige innerhalb der Gruppe. Die Erfahrung spiegelt sich in aktuellen Forschungsergebnissen einer internationalen Studie unter der Leitung von Giorgio Coricelli von der Universität von Südkalifornien in Los Angeles, USA.
Die Wissenschaftler ließen im Rahmen ihrer Untersuchung Testpersonen in einer Spielanordnung einmal gegen sich selbst und ein weiteres Mal gegen andere antreten. Dabei maßen sie die Aktivität in verschiedenen Hirnregionen. Wenn ein Teilnehmer einen anderen überrunden konnte, wurde eine Hirnregion, die für das Belohnungssystem wichtig ist, stärker aktiviert, als wenn ein Teilnehmer gegen sich selbst spielte. Dasselbe gilt für eine weitere Hirnregion, die bei sozialen Aspekten eine Rolle spielt. Und: Diejenigen Teilnehmer, die im Gruppenspiel gewonnen hatten, waren in anschließenden Spielen bereit, größere Risiken und stärkeren Wettbewerb einzugehen.
"Die Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass das Gehirn mit der Fähigkeit ausgestattet ist, soziale Signale zu lesen und sie zu nutzen, um das zukünftige Verhalten zu optimieren", erläuterte Coricelli. Diese Impulse fehlen beim Spiel gegen sich selbst.
Nicht nur beim Menschen findet sich diese Form der Motivation. "Bei Tieren gibt es ebenfalls starke Anreize, um an der Spitze einer Rangordnung zu stehen", sagte Giorgio Coricelli. "Rudelführer nutzen ihren Status, um sich Privilegien zu sichern, zum Beispiel beim Fressen oder der Wahl der Partnerin."
MP