20.12.2012
In einer Studie der UWA-Forscher, die sie nun in der Fachzeitschrift "Biology Letters" veröffentlicht haben, sollten Studienteilnehmer das Gesicht fremder Menschen drei Sekunden lang betrachten und daraufhin urteilen, ob es sich um eine treue Person handelt. Zuvor hatten jene Menschen in einem anonymen Fragebogen angeben müssen, ob sie in ihrem Leben bereits einmal untreu gewesen waren oder nicht. Bei der Einschätzung, ob ihnen ein Fremdgänger gegenübersaß, lagen die Studienteilnehmerinnen deutlich häufiger richtig. In nur 38 Prozent der Fälle tippten sie daneben, während männliche Studienteilnehmer in 77 Prozent der Fälle ihr Gegenüber falsch einschätzten.
Die Wissenschaftler haben auch eine Erklärung für diesen Geschlechterunterschied parat. Frauen hätten im Laufe der Zeit eine bessere Fähigkeit entwickelt, Menschen genau einzuschätzen, da sie grundsätzlich mehr zu verlieren hätten. Bei Männern hingegen fielen Fehlentscheidungen weniger stark auf sie selbst zurück. Wenn sich ihre Partnerin als untreu entpuppe, stünden sie zwar als gehörnter Ehemann da, müssten sich aber nicht zwangsläufig mit Dingen wie Schwangerschaft, Geburt und Kinderziehung beschäftigen, so die Forscher. Zudem hätten Männer mehr Möglichkeiten, Nachwuchs mit weiteren Partnerinnen zu zeugen.
FH