09.05.2014
Steigt die Menge an Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre bis zum Jahr 2050 weiter so an, wie erwartet, könnte dies gravierende Folgen für die menschliche Ernährung haben, warnt ein Team internationaler Forscher. Diese konnten nachweisen, dass der Gehalt an Zink und Eisen bei einigen wichtigen Pflanzen sinkt, wenn die CO2-Konzentration steigt.
Die Forscher hatten den Nährstoffgehalt von unterschiedlichen Pflanzen untersucht, die zwar im Freien, jedoch unter erhöhter CO2-Konzentration angebaut worden waren. Sie verwendeten hierfür verschiedene Sorten von Reis und Weizen, Mais und Hirse sowie Sojabohnen und Erbsen. Es zeigte sich, dass sowohl Reis und Weizen als auch Sojabohnen und Erbsen deutlich geringere Mengen an Zink und Eisen enthielten als Pflanzen, die unter derzeit normalen Bedingungen wuchsen. Bei Weizenkörnern betrug der Unterschied zum Beispiel für Zink etwas über 9 Prozent und für Eisen rund 5 Prozent, wie die Forscher online in der Fachzeitschrift Nature berichten. Auch der Eiweißgehalt der Weizenkörner war bei höherer CO2-Konzentration um etwa 6 Prozent gesunken. Die sogenannten C4-Pflanzen Mais und Hirse, die einen etwas anderen Weg bei der Photosynthese beschreiten, wurden dagegen weniger beeinflusst, so das Ergebnis der Studie.
Die Wissenschaftler schätzen, dass weltweit zwei bis drei Milliarden Menschen 70 Prozent ihres Zink- und Eisenbedarfs über Kulturpflanzen wie Reis und Weizen decken. Der Rückgang des Zink- und Eisengehalts sei die größte bislang nachgewiesene Gesundheitsbedrohung durch den Klimawandel, schreiben die Wissenschaftler. Sie befürchten, dass diese Entwicklung besonders gravierende Auswirkungen für Menschen haben könnte, die in Entwicklungsländern leben und bei denen Zink- und Eisenmangel schon heute ein großes Gesundheitsproblem darstellt.
HH