Etwa 40 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter besitzen kaum Eisenreserven. Die monatliche Menstruation fördert den Verlust des Mineralstoffs ebenso wie eine eisenarme Ernährung. Was Betroffene zu spüren bekommen: Müdigkeit, häufige Infekte oder mangelndes Konzentrationsvermögen kennzeichnen die wegen des Eisenmangels eingeschränkte Verfügbarkeit von Sauerstoff im Körper.
Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das jeden Tag mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Doch sogar wer sich gesund ernährt, ist nicht unbedingt geschützt. Denn gesund essen bedeutet für viele jüngere Frauen: viel Obst, viel Gemüse, wenig Fleisch. Eisen steckt zwar auch in Grünzeug, allerdings in einer Form, die der Körper nur schlecht nutzen kann. Kaum etwas davon gelangt ins Blut. Ganz anders beim Fleisch-Eisen: Es wird hervorragend aufgenommen und kann somit Kraft spenden. Eisen aus der Nahrung gelangt über den Dünndarm ins Blut und damit auch zum Knochenmark, wo es zur Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, benötigt wird. Der größte Teil des Eisens dient der Blutbildung, der Rest steckt in Depots oder in Enzymen.
Um einen Eisenmangel festzustellen, muss der Arzt den Ferritin-Wert im Blut bestimmen. Ferritin ist die Speicherform des Eisens. Liegt der Wert zu tief, ist ein Eisenmangel wahrscheinlich. Die Ferritin-Normwerte liegen bei Frauen zwischen 20 bis 30 und 291 Mikrogramm pro Liter (µg/l), bei Männern zwischen 20 bis 30 und 322 µg/l. Abweichungen zwischen einzelnen Labors sind möglich.
Kleinkinder, Jugendliche, Mädchen in der Pubertät, Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere und Stillende, Sportler sowie Personen nach einer schweren Krankheit oder Operation haben einen erhöhten Eisenbedarf.
Mögliche Ursachen für einen Eisenmangel sind:
- eine zu geringe Zufuhr mit der Nahrung,
- ein erhöhter Bedarf (zum Beispiel in der Schwangerschaft),
- Eisenverwertungsstörungen,
- Blutverluste (durch Magen-Darm-Entzündungen, -Blutungen, Hämorrhoiden, Menstruation).
Bei Eisenmangel kommt es zu schneller Erschöpfung, Müdigkeit, Leistungsabfall, Appetitmangel, blasser Gesichtsfarbe, Blutarmut, Erkältungsanfälligkeit und rissigen Mundwinkeln. Zur Beseitigung des Eisenmangels reicht Fleisch allein nicht aus. Vielmehr braucht der Körper den Mineralstoff hoch dosiert in Form von Kapseln oder Säften.
Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Verstopfung treten seltener auf, wenn man:
- Eisenpräparate nur jeden zweiten Tag einnimmt, dafür aber konsequent und über mindestens drei Monate
- beim Auftreten von Nebenwirkungen das Eisenpräparat weglässt, dafür aber ein anderes ausprobiert
- für eine gute Verdauung mit Hilfe von Flohsamenschalen oder Milchzucker sorgt
- die Eiseneinnahme mit der Einnahme von Vitamin C kombiniert, das fördert die Aufnahme in den Körper; zum Beispiel ein Glas Orangensaft zu den Mahlzeiten zu trinken
- Lebensmittel vermeidet, deren Inhaltsstoffe die Eisenverwertung stören (zum Beispiel Oxalsäure in Spinat und Rhabarber, Phytin in Getreide, Reis und Soja, Gerbstoffe in Kaffee und schwarzem Tee)
Nebenwirkungen
Doch vor allem nach Einnahme hoher Dosen und/oder auf nüchternen Magen können eisenhaltige Arzneimittel gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung oder Magendruck verursachen und zu einer Dunkelfärbung des Stuhls führen. Vor der Einnahme ist der Arzt zu befragen.
Häm-Eisen wird sehr gut vom Körper aufgenommen und verursacht nur selten Nebenwirkungen. Ein entsprechendes Präparat gibt es in Apotheken, allerdings als Nahrungsergänzungs- und nicht als Arzneimittel.
In Fällen schweren Eisenmangels wird es mittels Infusion verabreicht. So auch bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, denn bei ihnen können Eisenpräparate zum Schlucken starke Beschwerden auslösen.
Täglicher Bedarf: Wer braucht wie viel?
Viel Eisen steckt in Fleisch, Leber, Eigelb, Vollkorngetreide, Grüngemüse, Nüssen und Aprikosen. Die durchschnittliche Tagesdosis (etwa 10 bis 15 mg) ist enthalten in 50 g Schweineleber, 100 g feiner Leberwurst, 100 g Kalbsleberwurst, 200 g Sonnenblumenkernen oder in 300 g getrockneten Aprikosen.