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04.08.2022
Molnupiravir ist ein Wirkstoff, der Menschen mit einem Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 innerhalb der ersten Tage nach einer Infektion verschrieben werden kann. Die Wirksamkeit dieses Medikaments könnte den Ergebnissen aus Tierversuchen zufolge jedoch je nach Virusvariante und Geschlecht der infizierten Personen unterschiedlich gut sein.
In der Zeitschrift „Nature Communications“ beschreibt ein Forschungsteam Versuche mit Zwerghamstern, die sich im Gegensatz zu bisherigen Tiermodellen gut mit der Omikron-Variante infizieren lassen und an Covid-19 erkranken. Alle mit Molnupiravir behandelten Hamster überlebten und zeigten eine Verringerung der Viruslast in der Lunge, die bei der Gamma-Variante deutlich stärker ausfiel als bei der Delta-Variante. Bei Hamstern, die mit Omikron infiziert waren, schwankte die Wirksamkeit zwischen einzelnen Tieren, was unter anderem am Geschlecht der Tiere lag: Bei männlichen Hamstern verringerte sich die Viruslast, bei weiblichen Tieren dagegen kaum.
Prof. Richard Plemper vom Institut für Biomedizin der Georgia State University sagte: „Wir haben ein neuartiges SARS-CoV-2-Tiermodell etabliert, das zu einer hohen Viruslast bei Omikron führt. Keines der anderen Modelle hat dies getan. Unerwarteterweise war die Wirksamkeit von Molnupiravir gegen Omikron je nach Geschlecht bei den einzelnen Zwerghamstern unterschiedlich. Im Gegensatz dazu hatte das Geschlecht keinen Einfluss auf den Behandlungsnutzen, wenn Zwerghamster mit Gamma oder Delta infiziert waren.“
Quelle: DOI 10.1038/s41467-022-32045-1