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20.08.2024
Jüngere Dickdarmkrebspatienten hatten im Vergleich zu älteren mehr Stoffwechselprodukte, die mit der Verarbeitung der Aminosäure Arginin und mit dem Harnstoffzyklus im Zusammenhang stehen. Dies hängt möglicherweise mit einem übermäßigen Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch zusammen, berichten Forschende im Fachmagazin „npj Precision Oncology“.
Ein neu entwickelter Algorithmus für künstliche Intelligenz (KI) wurde eingesetzt, um Datensätze aus verschiedenen Untersuchungen zu kombinieren und zu analysieren. Damit wollten die Forschenden klären, welche Merkmale und Faktoren am relevantesten sind. Überraschenderweise unterschieden sich Patienten mit frühem und späterem Krankheitsbeginn erheblich in der Ernährung – festgestellt anhand von Stoffwechselprodukten.
Schlechte Ernährung ist bei jungen Menschen ein großer Risikofaktor
„Forschende – wir eingeschlossen – haben sich auf das Darmmikrobiom als Hauptfaktor für das Dickdarmkrebsrisiko konzentriert. Aber unsere Daten zeigen deutlich, dass der Haupttreiber die Ernährung ist“, sagt Dr. Naseer Sangwan von der Cleveland Clinic. „Wir kennen jetzt die wichtigsten Metaboliten, die mit dem frühen Krankheitsbeginn verbunden sind, sodass wir unsere Forschung nun in die richtige Richtung lenken können.“
In ihrem Bericht in dem Fachblatt „npj Precision Oncology“ folgern die Forschenden aus den Ergebnissen, dass eine entsprechende Ernährungsumstellung eine einfache Möglichkeit für Erwachsene bis 60 Jahre sei, Dickdarmkrebs vorzubeugen. Sie wollen nun untersuchen, ob bestimmte Diäten oder Medikamente, die die Argininproduktion und den Harnstoffzyklus regulieren, möglicherweise sogar Dickdarmkrebs im frühen Stadium stoppen können.
Quelle: DOI: 10.1038/s41698-024-00647-1