13.01.2016
Ein Arzneistoff, der bei Demenz-Kranken zum Einsatz kommt, könnte auch Parkinson-Patienten helfen. Wie britische Forscher nachwiesen, verringert das Medikament die Gefahr von Stürzen.
Hatten Studienteilnehmer mit Parkinson das Medikament Rivastigmin in Tablettenform eingenommen, lag die Sturz-Wahrscheinlichkeit um 45 Prozent niedriger als bei Patienten einer Kontrollgruppe. Außerdem waren diese Patienten beim Gehen deutlich sicherer als jene, die ein Scheinmedikament erhalten hatten. Das berichtet das Team um Dr. Emily Henderson von der University of Bristol im Fachblatt The Lancet Neurology.
Stürze sind im Zuge der Parkinson-Krankheit keine Seltenheit. Den Forschern zufolge kommt es bei etwa 70 Prozent mindestens einmal im Jahr zu einem Sturz, ein Drittel der Patienten stürze noch häufiger. Die Unsicherheit beim Gehen sei bei dieser Erkrankung auf das Absterben von Nervenzellen zurückzuführen, erläutert Henderson. Typisch für die Krankheit sei zudem eine geringe Menge des Botenstoffs Acetylcholin. Dieser helfe bei der Konzentration. Menschen mit Parkinson falle es demnach sehr schwer, sich genau auf das Gehen zu konzentrieren. „Wir wussten bereits, dass Rivastigmin bei der Behandlung von Demenz hilft, indem es den Abbau von Acetylcholin hemmt“, sagt Henderson. Ihre Studie zeige jedoch zum ersten Mal, dass sich der Wirkstoff ebenso positiv auf das Gehen, die Geschwindigkeit und die Balance von Parkinson-Kranken auswirke.
HH