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18.12.2024
Die beste Taxiroute oder den schnellsten Weg zum Krankenhaus finden zu müssen: Das hält offenbar das Gehirn fit, zeigt eine aktuelle Studie. Von fast 9 Millionen Menschen aus 443 Berufen starben 3,9 Prozent an der Alzheimer-Krankheit. Unter Taxifahrern waren es nur 1,0 Prozent und unter Krankenwagenfahrern sogar nur 0,7 Prozent. Auch nach Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren blieben diese Berufsgruppen diejenigen mit dem niedrigsten Anteil an Todesfällen durch Alzheimer. Bei Menschen aus Transportberufen mit festgelegten Routen, die weniger in Echtzeit navigieren müssen, war das nicht zu beobachten: 3,1 Prozent der Busfahrer und 4,6 Prozent der Flugzeugpiloten starben an Alzheimer.
„Derselbe Teil des Gehirns, der für die Vorstellung räumlicher Karten zuständig ist – die wir brauchen, um uns in der Welt zurechtzufinden – ist auch an der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit beteiligt“, erklärte Dr. Vishal Patel, Assistenzarzt am Brigham and Women’s Hospital in Boston. „Neurologische Veränderungen im Hippocampus und anderen Teilen des Gehirns könnten bei Taxi- und Krankenwagenfahrern für die niedrigere Alzheimerrate verantwortlich sein“, ergänzte sein Kollege Dr. Anupam B. Jena.
Die Forschungsgruppe hatte für die Studie in dem Fachmagazin „The BMJ“ zusammen mit Kollegen Todesfälle aus einer nationalen Datenbank auf Zusammenhänge mit der Todesursache und dem Beruf untersucht. Dabei berücksichtigten sie auch Einflussfaktoren wie das Alter, Geschlecht, Rasse, ethnische Zugehörigkeit und den Bildungsabschluss.
Quelle: DOI 10.1136/bmj-2024-082194