21.04.2015
Die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Rauschgiftkriminalität sei 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 276.734 Fälle gestiegen. Die Anzahl der erstauffälligen Konsumenten harter Drogen wuchs um 5 Prozent auf 20.120 Menschen. 1032 Personen starben 2014 an den Folgen von Drogenkonsum – 3 Prozent mehr als noch 2013. Die neuesten Zahlen trübten "den Blick auf die langfristig positive Entwicklung", sagte Mortler. Der Anstieg der Todesfälle zeige, dass die Bundesregierung im Kampf gegen Drogen und Sucht nicht nachlassen dürfe.
Besondere Sorgen bereitet den Behörden der steigende Konsum von Amphetaminen, Methamphetaminen und Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS), sogenannten Legal Highs. "Synthetische Drogen werden bei den Konsumenten immer beliebter. Die Verfügbarkeit ist ungebrochen hoch", sagte der Präsident des Bundeskriminalamts Holger Münch. Erstmals seit Jahren werde wieder mehr Ecstasy konsumiert. Der Gebrauch von kristallinem Methamphetamin (Crystal Meth) breite sich weiter aus. Auch NPS etablierten sich mehr und mehr in der Drogenszene.
"Allein im vergangenen Jahr wurden 58 neue Wirkstoffe erstmals auf dem deutschen Markt festgestellt", sagte Münch. Doch verboten werden können NPS erst dann, wenn jeder einzelne neue Stoff in die Anlage zum Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgenommen wurde. Das dauert oft. Mortler kündigte an, zusätzliche finanzielle Mittel in die Crystal-Meth-Prävention zu stecken. Auch den Handel mit NPS wolle sie besser unterbinden – mit neuen gesetzlichen Regelungen. Ein wichtiger Schritt, denn die gestiegene Zahl der Drogentoten geht nicht etwa auf klassische harte Drogen wie Heroin, Kokain und Crack zurück, sondern auf NPS. An diesen Substanzen starben 2014 fünfmal so viele Menschen wie im Vorjahr.
ah/PZ