Junge Menschen in Deutschland trinken deutlich weniger Alkohol als vorherige Generationen. Auch der Anteil der Jugendlichen, die Zigaretten rauchen, ist auf einem historischen Tiefstand. Sorge bereitet Experten hingegen der steigende Konsum von Cannabis.
Neuen Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen positive Entwicklungen beim Substanzkonsum junger Menschen: „Immer mehr Jugendliche haben noch nie in ihrem Leben geraucht. Der Konsum von Alkohol bei Jugendlichen geht ebenfalls zurück“, berichtet Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA anlässlich der Vorstellung des Alkoholsurvey 2021. Für die Studie werden in regelmäßigen Abständen mehrere Tausend Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren befragt.
Den neuen Zahlen zufolge trinken 8,7 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen regelmäßig Alkohol, also mindestens einmal wöchentlich. Im Vergleich zu 21,2 Prozent im Jahr 2004 hat sich der Wert deutlich reduziert und erreicht den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Anteil, der regelmäßig Alkohol trinkt, gesunken: Lag er im Jahr 2004 bei 43,6 Prozent, sind es aktuell 32,0 Prozent.
Der Konsum von Zigaretten ist bereits seit Jahren zurückgegangen und liegt stabil auf einem historischen Tief: 6,1 Prozent der Jugendlichen und 29,8 Prozent der jungen Erwachsenen gaben im Jahr 2021 an, zu rauchen. Im Jahr 2001 waren es 27,5 Prozent bzw. 44,5 Prozent.
Cannabiskonsum nimmt zu
Mit Sorge sehen die BZgA-Experten allerdings den Anstieg beim Cannabiskonsum junger Menschen: Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, ist von 34,8 Prozent im Jahr 2012 auf 50,8 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Bei den 12- bis 17-Jährigen liegt der Anteil mit 9,3 Prozent im Jahr 2021 etwas höher als vor zehn Jahren (6,7 Prozent). „Die Hälfte der jungen Erwachsenen hat Erfahrung mit dem Konsum von Cannabis. Je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter. Der Konsum von Cannabis kann die Entwicklung des Gehirns im Jugendalter beeinträchtigen. Diese gesundheitlichen Risiken dürfen nicht kleingeredet werden“, so Dietrich. . Deshalb sind Präventionsangebote der BZgA speziell für junge Menschen wichtig, um sie frühzeitig über die Wirkweisen zu informieren und für die Risiken von Cannabis zu sensibilisieren.“
Die BZgA informiert Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern über die Risiken des Cannabiskonsums auf der Webseite www.cannabispraevention.de. Das Internetportal www.drugcom.de bietet aktuelle und wissenschaftlich fundierte Informationen der Cannabisprävention für junge Menschen sowie für Fachkräfte und schon drogenaffine junge Menschen. Mit einem Online-Selbsttest „Cannabis-Check“ kann der eigene Umgang überprüft werden. Das Online-Verhaltensänderungsprogramm „Quit the shit“ unterstützt individuell und persönlich bei der Konsumreduzierung. Es kann kostenfrei und anonym genutzt werden und hat in verschiedenen Studien seine Wirksamkeit bestätigt.