19.06.2017
Forscher haben möglicherweise einen Weg gefunden, wie die Haut sonnengebräunt aussehen kann, ohne dass sie dabei dem schädlichen Einfluss von UV-Strahlen und damit einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt wird. Ihre neue Studie ist im Fachblatt Cell Reports nachzulesen.
Die Wissenschaftler haben eine Creme mit einer neuen Klasse kleiner Moleküle entwickelt, die menschliche Hautproben nach acht Tagen sichtbar bräunte. Der Weg, über den die Haut gebräunt werde, sei im Prinzip der gleiche wie bei der Pigmentierung, die durch UV-Strahlung entstehe, erläutert der Dermatologe Dr. David E. Fisher vom Massachusetts General Hospital. Schon zehn Jahre zuvor war es Fisher und seinem Team gelungen, mit einer chemischen Verbindung namens Forskolin die Haut von Mäusen mit rotem Fell zu bräunen, bei denen genetisch bedingt die Melanin-Produktion unterbunden war. Melanin ist ein Pigment, das beim Menschen für die Färbung der Haut und Haare verantwortlich ist. Bei Hautproben von Menschen war Forskolin jedoch nicht wirksam, möglicherweise weil die menschliche Haut etwa fünfmal so dick wie die Haut von Mäusen sei, so die Forscher. In den folgenden Jahren hatten die Forscher daraufhin an weiteren Substanzen getüftelt und mit den neuen Molekülen nun eine vielversprechende Variante gefunden.
Noch müssten weitere Studien durchgeführt werden, um die Sicherheit des Wirkstoffs nachzuweisen und besser zu verstehen, wie genau die Substanz wirke, so die Forscher. Doch sei es denkbar, dass es mit Hilfe des neuen Stoffes möglich sein könnte, die Haut vor UV-Schäden durch Sonnenstrahlung zu schützen und damit der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen. Es bestehe die Möglichkeit, eine dunklere Pigmentierung der Haut zu erreichen, ohne sich in die Sonne zu legen, so ihre Vision.
HH