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Honig: Wunderwaffe bei Wunden, bei Erkältungen so lala

PZ/EW/RF  |  02.11.2024

Honig hat seinen Platz nicht nur auf dem Frühstückstisch. Speziell aufbereitete Sorten haben sich als medizinischer Honig in der Wundbehandlung etabliert. Die heiße Milch mit dem süßen Schuss gegen Atemwegsinfekte wärmt dagegen wohl eher die Seele.

Honigbiene auf Waben.
Speziell aufbereiteter Bienenhonig hat sich in der Wundbehandlung bewährt.
© Liudmila Chernetska/iStockphoto

Generationen von kleinen und großen Patienten tranken heiße Milch mit Honig gegen ihre Halsschmerzen. Deren Wirkung ist vermutlich auf die zähflüssige Struktur des Honigs zurückzuführen. Er legt sich als beruhigender Schutzfilm auf die Schleimhäute im Hals- und Rachenraum und lindert so das Halskratzen.

Kann Honig als Solotherapie auch bei Erkältungshusten punkten? Die meisten Daten hierzu wurden bei Kindern erhoben – und sind im Ergebnis uneinheitlich. Die Cochrane-Gesellschaft fand etwa in einer systematischen Auswertung verschiedener Studien nichts, das für oder gegen die Verwendung von Honig zur Linderung von Husten bei Kindern sprach. Bei einer dreitägigen Anwendung konnte aber eine Verbesserung der Symptome im Vergleich zu keiner Behandlung festgestellt werden.

Über 200 Inhaltsstoffe

Chemisch betrachtet enthält Honig rund 200 verschiedene Substanzen, wobei Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) den Hauptbestandteil ausmachen. Zusätzlich finden sich geringe Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Pflanzeninhaltsstoffen. Verschiedene Honigsorten sind sehr unterschiedlich zusammengesetzt, was vom Klima und vom Ort, an dem sie produziert wird, abhängt. Das erschwert eine eindeutige Aussage über die medizinische Wirksamkeit des Naturproduktes.

Viele Untersuchungen weisen auf die antimikrobiellen Eigenschaften des Honigs hin. Verantwortlich dafür ist unter anderem ein bieneneigenes Enzym, das kontinuierlich Wasserstoffperoxid bereitstellt und so Krankheitserreger abtötet. Zusätzlich übt der hohe Zuckergehalt im Honig einen schädlichen Effekt auf Mikroorganismen aus.

Neuseeländischer Honig auch nach Erhitzen wirksam

Eine besondere Honigart ist der Manuka-Honig. Echter Manuka-Honig kommt aus Neuseeland und wird dort aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka), einer Verwandten des australischen Teebaums, gewonnen. Er enthält das antimikrobiell wirksame Methylglyoxal, das im Gegensatz zu dem bieneneigenen Enzym auch nach Erhitzen noch antimikrobiell wirkt.

Viele Studien haben gezeigt, dass Honig die Wundheilung unterstützt. Das im Honig enthaltene Wasserstoffperoxid aktiviert die körpereigenen Abwehrkräfte, indem es die weißen Blutkörperchen und die Bildung von Antikörpern fördert. Außerdem hilft Honig dabei, neue Hautzellen und Blutgefäße zu bilden. Er aktiviert Enzyme, die verhindern, dass sich Schorf bildet. Sein hoher Zuckergehalt und der geringe Wasseranteil entziehen der Wunde Flüssigkeit, was das Wachstum von Bakterien hemmt.

Der Medizinhonig, der in der Wundtherapie zum Einsatz kommt, muss keimfrei und nachweislich frei von Fremdstoffen wie organischen Säuren, Antibiotika oder Schwermetallen sein. Er wird entweder isoliert aufgetragen, kombiniert mit einem Verbandmittel, als Bestandteil einer Zubereitung oder einer fertigen honighaltigen Wundauflage. Bitte tragen Sie keinesfalls Honig aus dem Supermarkt oder eigener Herstellung auf Wunden auf!

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