12.07.2013
Flirtet der/die Liebste ungeniert mit jemand anderem, ist man unter Umständen eifersüchtig. Manchem spukt dabei die Frage durch den Kopf, was der/die andere hat, was man selbst nicht hat. US-amerikanische Psychologen fanden jetzt heraus, dass wir daraufhin unserem Selbstbild genau diese Attribute hinzufügen – allerdings unbewusst.
Die Forscher hatten verschiedene Versuche durchgeführt, um herauszufinden, was Eifersucht in uns auslöst. Hierfür hatten sich 144 männliche und weibliche Versuchsteilnehmer in einer Online-Befragung zunächst selbst beschrieben, mit Attributen wie zum Beispiel künstlerisch, musikalisch oder sportlich.
Anschließend sollten sie sich verschiedene Szenarien vorstellen, in denen ihre Partner mal Interesse an einer anderen Person bekunden, mal nicht. Ein Beispiel für die weiblichen Versuchsteilnehmer: Ein Paar läuft durch ein Einkaufszentrum. Es kommt eine attraktive Frau entgegen. Er sagt: "Hast du die gesehen? Das Shirt sah ja wirklich sexy an ihr aus." Oder er bekundet kein gesteigertes Interesse und sagt: "Hast du nicht auch so ein Shirt? Dir steht es aber viel besser." In einem dritten Fall sollten die Versuchsteilnehmer sich vorstellen, dass ein Flirtversuch des Rivalen am Desinteresse des Partners scheiterte.
Im Anschluss stuften die Teilnehmer ein, wie eifersüchtig sie sich gefühlt hatten. Zudem bekamen sie Informationen zur Persönlichkeit der Rivalen. Dann sollten sie sich ein weiteres Mal selbst beschreiben.
Die Psychologen fanden heraus, dass sich die Studienteilnehmer nach diesen Versuchen auch mit persönlichen Attributen ihrer Rivalen ausstatteten, die sie sich vorher nicht zugeschrieben hatten. "Dachten sie, ihr Partner sei an einer Person interessiert, die sportlich oder musikalisch veranlagt war, stuften sie sich selbst als sportlicher oder musikalischer ein, als zu Beginn", sagt Erica Slotter von der Villanova University. Ob das veränderte Selbstbild jedoch helfe, den Partner zu halten, können die Wissenschaftler nicht sagen.
HH