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Experten warnen vor Aluminium in Deos und Lebensmitteln

19.11.2019

Einige Menschen in Deutschland nehmen deutlich zu viel Aluminium auf. Das zeigt eine neue Analyse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Die Experten warnen davor, dass dies langfristig Folgen für die Gesundheit haben kann. Der Stoff kann zum Beispiel in Kosmetika und Lebensmitteln stecken.

In vielen Lebensmitteln stecken bedenklich hohe Mengen an Aluminium.
Immer wieder werden in Laugengebäck wie Brezeln zu hohe Aluminiumgehalte festgestellt. Grund dafür ist, dass die Teiglinge auf Aluminiumblechen gebacken werden.
© SbytovaMN/iStockphoto

Zu den besonders aluminiumhaltigen Lebensmitteln gehören laut BfR Tee, Kaffee, Gewürze und kakaohaltige Lebensmittel wie Schokolade. Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide können ebenfalls größere Mengen an Aluminium enthalten. Auch Lebensmittel, die direkt mit Aluminium in Kontakt kommen, sind häufig belastet: Die Experten weisen in diesem Zusammenhang auf die hohen Aluminiumgehalte in Laugenbrezeln hin, die auf Alublechen gebacken wurden, oder Apfelsaft, der in unbeschichteten Aluminiumtanks gelagert wurde. Weitere Aufnahmequellen sind Kosmetika wie Deodorants, Zahncremes, Lippenstifte und Sonnencremes sowie unbeschichtete Menüschalen, Backbleche und Aluminiumfolie.

Zu viel Aluminium schadet der Gesundheit

Die BfR-Studie, die im Journal „Archives of Toxicology“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass gesundheitlich tolerierbare wöchentliche Aufnahmemengen in allen Altersgruppen deutlich überschritten werden können. Die Autoren empfehlen daher, im Alltag mehr auf Aluminium in Lebensmitteln und Kosmetika zu achten, um ein erhöhtes Gesundheitsrisiko zu vermeiden. Eine hohe Aufnahme von Aluminium könne den Experten zufolge zu Entwicklungsstörungen des Gehirns und der Motorik sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen verursachen. Denn Aluminiumverbindungen können entzündliche Effekte oder oxidativen Stress in Zellen auslösen, wodurch die Zellen geschädigt werden.

Säuglinge und Kinder besonders gefährdet

Das BfR hat Risikogruppen identifiziert, denen eine hohe Aluminiumaufnahme besonders schaden kann:

  • Säuglinge und Kleinkinder, die mit spezieller sojabasierter, laktosefreier oder hypoallergen Nahrung gefüttert werden. Das BfR empfiehlt, Säuglinge bis zum sechsten Monat ausschließlich zu stillen und anschließend mit normaler Kost zuzufüttern.
  • Kinder zwischen 3 und 10 Jahren, die sich sehr häufig von Lebensmitteln ernähren, die in Behältern aus unbeschichtetem Aluminium erhitzt oder warmgehalten wurden, zum Beispiel Aluschalen oder Alufolie.
  • Jugendliche und Erwachsene, die häufig aluminiumhaltige Deodorants oder weißende Zahncreme nutzen und zusätzlich sehr oft Lebensmitteln verzehren, die in unbeschichteten Aluminiumbehältern verpackt, erhitzt oder warmgehalten wurden.
  • Da Aluminium sehr lange im Körper gespeichert wird, ist eine hohe Aufnahme vor allem für junge Menschen kritisch. Aluminium kann zudem über die Plazenta von der Mutter auf das ungeborene Baby übergehen. Schwangeren rät das BfR daher, möglichst auf aluminiumhaltige Lebensmittel und Kosmetika zu verzichten.

NK

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