12.02.2020
„Seit einem Jahrzehnt sind Solarien als eindeutig krebserregend eingestuft. Das Nutzungsverbot für Minderjährige wird jedoch völlig unzureichend eingehalten“, erläutert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe die Forderung nach einem Solarienverbot. Das Nutzungsverbot für Kinder und Jugendliche existiert seit 2009. Trotzdem hätten allein im Jahr 2018 schätzungsweise 140.000 Minderjährige unter einer Sonnenbank gelegen, wie Zahlen der bundesweiten Beobachtungsstudie „Nationales Krebshilfe-Monitoring zur Solariennutzung (NCAM)“ belegen.
Es sei ein wahnwitziger Trugschluss, dass gebräunte Haut als gesund und schön gelte. „Der Bräunungsprozess ist immer ein Hilfeschrei der Haut. Jede Solariennutzung führt zu gesundheitlichen Schäden“, sagt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), die das Solariumverbot unterstützt.
UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für Hautkrebs
Jährlich erkranken etwa 37.000 Menschen in Deutschland an einem malignen Melanom, dem gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sowohl die natürliche UV-Strahlung der Sonne als auch die künstlich erzeugte in Solarien in die höchste Risikogruppe der krebsauslösenden Faktoren ein. Die WHO und andere wissenschaftliche Gremien raten daher dringend von jeglicher Solariennutzung ab.
UV-Strahlung verursacht neben der gewünschten Bräunung binnen Sekunden Schäden im Erbgut der Hautzelle. Aus Zellen mit solch geschädigtem Erbgut kann sich auch Jahrzehnte später noch Hautkrebs entwickeln. Die Hautbräune stellt lediglich eine Schutzreaktion der Haut dar und ist kein Zeichen von Gesundheit. Besonders die Haut von Kindern und Jugendlichen ist empfindlich gegenüber UV-Strahlung und das Risiko einer Hautkrebserkrankung ungleich höher als bei Erwachsenen.
NK