26.06.2013
Wem ein einfacher Marathon zu wenig Herausforderung bietet, der kann sich an einem Ultramarathon versuchen – einem Lauf, der die Marathon-Distanz von rund 42 Kilometern bei weitem überschreitet. Den Körper stresst das weniger als erwartet: Schweizer Forscher fanden heraus, je länger man läuft, desto besser geht es hinterher den Muskeln.
Maßstab war der Tor des Géants, einer der härtesten Berg-Ultramarathons, der über Länge von 330 Kilometern und 24.000 Metern Höhenunterschied durch die Alpen führt und für den der schnellste Läufer im vergangenen Jahr knapp unter 76 Stunden brauchte. Bei Teilnehmern, die diesen Lauf bewältigten, war die Muskelfunktion weniger stark beeinträchtigt als bei Läufern, die einen etwa halb so langen Alpenlauf absolvierten. Trotz der fast doppelt so langen Distanz kam es zu geringeren Muskelschäden und weniger entzündlichen Reaktionen, berichtet Jonas Saugy von der Universität von Lausanne gemeinsam mit Kollegen in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE.
Sie vermuten, dass die Läufer der längeren Strecke gerade in der ersten Hälfte des Laufs, schützende Laufstrategien anwenden, um ihre Kräfte einzuteilen. Kombiniert mit Effekten, die durch den Schlafentzug in der zweiten Hälfte entstehen, könnte dies eine schützende Wirkung auf die Muskulatur haben, schreiben die Wissenschaftler. Sie hatten für ihre Studie den Effekt von Schlafentzug sowie das Vorhandensein bestimmter Blutmarker, die auf Entzündungen und Schädigungen der Muskulatur hindeuten, bei diesen zwei extremen Langstrecken-Distanzen untersucht.
HH