03.04.2014
Farbenblindheit tritt nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich häufig auf. Am häufigsten sind Jungen vom hellhäutigen, europäischen Typ betroffen. Zu diesem Schluss kommen US-amerikanische Wissenschaftler, die das Vorkommen von Farbenblindheit bei rund 4.000 Vorschulkindern in Los Angeles und Umgebung untersucht hatten.
Die Wissenschaftler hatten die Kinder für ihre Studie in vier ethnische Gruppen unterteilt, darunter kaukasisch, was dem hellhäutigen, europäischen Typ entspricht, afroamerikanisch, hispanoamerikanisch und asiatisch. Das Ergebnis: Besonders bei kaukasischen Jungen trat Farbblindheit häufiger auf. In dieser Gruppe hatten knapp sechs Prozent Schwierigkeiten beim Erkennen von Farben. Am geringsten davon betroffen waren mit 1,4 Prozent afroamerikanische Jungen. Asiatische und hispanoamerikanische Jungen lagen mit 3,1 und 2,6 Prozent dazwischen, wie die Forscher online in der Zeitschrift Ophthalmology berichten. Bei Mädchen war Farbblindheit mit null bis 0,5 Prozent dagegen so selten, dass die Wissenschaftler keinen Vergleich zwischen den unterschiedlichen Gruppen anstellen konnten.
Mit Farbenblindheit wird die Unfähigkeit, den Unterschied zwischen bestimmten Farben zu erkennen, bezeichnet. Die häufigste Form sei die genetisch bedingte Rot-Grün-Blindheit, so die Forscher. Sie betonen, wie wichtig es gerade für Schüler ist, Probleme beim Farbensehen früh zu erkennen. So könnte eine unerkannte Farbenblindheit dazu führen, dass diese Kinder bei Aufgaben und Tests in der Schule schlechter abschneiden, bei denen farbliche Markierungen eine Rolle spielen. In Deutschland wird deshalb nicht zuletzt im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung getestet, ob ein Kind Farben richtig erkennen kann oder ob hier eine Sehschwäche vorliegt.
HH